Die Liebe ist der stolzeste der Triebe,
Sie kehrt den Rücken dem, der Gold ihr bot;
Und aller Triebe freister ist die Liebe,
Sie lächelt nur, wenn ihr mit Ketten droht.

Die Liebe ist der treu'ste aller Triebe,
Sie...

Poet: Julius Sturm

Kennst du die Macht - die wunderbare Kraft,
Ein inn'res Sonnenlicht, das unser All belebt
Und seit Äonen schon den Gottgedanken schafft -
Empor aus niedern Trieben, höher, reiner strebt?

Chaotisch wirbeln, - unbeseelt...

Was ist es, das dies mächt'ge Sehnen
Im tiefbewegten Herzen stillt,
Mit Wonnethau und Freudenthränen
Das seelenvolle Auge füllt,
Dem Hirt und König hoffend traut?
"Es ist der Liebe süßer Laut."

Was ist es...

 
Wie lieb und hold ist Frühlingsleben,
Wenn alle Nachtigallen singen,
Und wie die Tön' in Bäumen klingen
In Wonne Laub und Blüthen beben.

Wie schön im goldnen...

Poet: Ludwig Tieck

  Glosse

Mondbeglänzte Zaubernacht,
Die den Sinn gefangen hält,
Wundervolle...

Poet: Ludwig Tieck

Des Morgens, wenn ich erwache,
Da denk' ich ganz fest bei mir:
Heut' gehst du zu Bier oder Spiele,
Zu Allem, nur nicht zu ihr.

Doch eh' noch der Abend gekommen,
Da geht schon mein Sinn zurük,
Da siz' ich...

Voll Kämpfe und Falschheit, gar arg ist die Welt,
Gar übel zumahl ist's auf Erden bestellt,
Doch kenn' ich ein friedliches, freundliches Land,
Es wird nur das Ländchen der Liebe genannt.

Ist anderswo Nordsturm und drükende Gluth...

Wenn ich so müd nach Hause komm,
zerredet und zerschrieben:
dann sitzt du da, so lieb und fromm.
Man muß, man muß dich lieben!
Die Nacht gleich einem Feste ist.
Ich weiß, daß du die Beste bist.
Und warum ist das?...

   
Da auf rauschendem Gefieder
Zephyr uns den Frühling bringt:
So erwacht die Freude wieder;
Alles lacht und scherzt und singt.
Tanzt, o tanzet, junge Schönen!
...