• IN Angst / in trüber Noth / in Hoffnung / Schmertz vnd Pein
         In Sorgen vnd in Ach / hab ich diß kurtze Leben /
    Wo fern es Leben heißt / der Eitelkeit gegeben.
         Hab ich von Ach vnd Furcht ie ledig mögen seyn?
    5      Ade Welt! Gunst Ade! itzt bin ich nicht mehr dein.
    Ich wil den freyen Geist / nun Wehmuth frey / erheben /
    Ich wil mit freyem Sinn...

  • So wie ein schlechter Spieler auf der Bühne,
    Der voller Furcht aus seiner Rolle fällt,
    Und wie ein Heft’ger mit ergrimmter Miene,
    Den zu viel Kraft in strengen Fesseln hält:
    5 So auch vergess’ aus Furcht ich selbst zu sagen
    Der heißen Liebe voll Huldigung;
    In meiner Liebe Kraft schein’ ich zu zagen,
    Erdrückt von meiner Liebe mächt’gem Schwung....

  • XXIII. (23)

    1. Wach auff mein hort, vernim mein wort,
    merck auff was ich dir sage:
    Mein hertz das wüth, nach deiner güt,
    las mich fraw nit verzagen.
    Ich setz zu dir, all mein begier
    das glaub du mir,
    las mich der trew geniessen.

    2. Du junger knab, dein bit las ab,...

  • Ein einziger - kleiner Augenblick
    War meines Lebens größtes Glück;
    Um Kronen gäb' ich nicht zurück
    Den einzigen - kleinen Augenblick!

    Ein einziger - kleiner Augenblick
    Ist unser kurzes Leben hier;
    Doch deine Lieb' verewigt mir
    Den einzigen - kleinen Augenblick! (S. 34)
    _____

  • XXIII.
    Ja, das ist der alte Kirchhof,
    Der in blauer Flut sich spiegelt,
    Und in seiner dunkeln Erde
    Liegt mein Heiligstes versiegelt;
    Hier das Beet voll roter Rosen,
    Dicht und üppig aufgesprossen:
    Drunter liegt die weiße Lilie,
    Eng im Blumenschrein verschlossen.

    Durch...

  • XXIII.
    Wann ich den gantzen tag/ gefüret hab mein klag/
    So gibts mir noch zuschaffen/ bey nacht wann ich soll schlaffen/
    Ein traum mit grossem schrecken/ thut mich gar offt auffwecken.

    Im schlaff sih ich den schein/ der aller liebsten mein/
    Mit einem starcken bogen/ Darauf vil pfeil gezogen/
    Damit sie...

  • ¿Alégrate, Señor, el Ruido ronco
    deste Recibimiento que miramos?
    Pues mira que hoy, mi Dios, te dan los Ramos
    por darte el Viernes más desnudo el tronco.

    Hoy te reciben con los Ramos bellos;
    aplauso sospechoso, si se advierte;
    pues de aquí a poco, para darte muerte,
    te irán con armas a buscar entre ellos.

    Y porque la malicia más se arguya...