Der Kirchenbau in Aachen.
Eine Legende.

     In Aachen ward vor grauer Zeit
Ein Kirchenbau voll Eifer angefangen.
Der Hammer und die Axt erklangen
Sechs Monden lang mit seltner Thätigkeit.
5 Doch leider war der frommen Christenheit,
Die dieses...

[16] Der Knabe.

Mich will der Informator schlagen?
Nein, nein, das geht nicht weiter an:
Als Knabe must ich es...

[134] Der Kuß.

Ich war bey Chloen ganz allein,
Und küssen wollt ich sie:
Jedoch sie sprach: sie würde...

Der Müllerinn Verrath.

     Woher der Freund so früh und schnelle
Da kaum der Tag im Osten graut?
Hat er sich in der Waldkapelle,
So kalt und frisch es ist, erbaut?
5 Es starret ihm der Bach entgegen,
Mag er mit Willen barfuß gehn?
Was flucht er...

  
     Der Mensch und sein Schatte.

     „Sage, was hab’ ich mit dir?
Du bist vor und hinter mir,
Oeder Schatte, schwarzer Geist,
Der mein Nichts mir immer weis’t,“

5      „Tadelst du o Freund ein Bild,
Das dein Wesen dir enthüllt?
Ohne...

Der Minister
Klug und thätig und fest, bekannt mit allem, nach oben
     Und nach unten gewandt, er sey Minister und bleib’s.

   
               Der Mond.

     Und grämt dich, Edler, noch ein Wort
Der kleinen Neidgesellen?
Der hohe Mond, er leuchtet dort,
Und läßt die Hunde bellen
5 Und schweigt und wandelt ruhig fort,
Was Nacht ist, aufzuhellen.

[101] Der Morgen.

Damon.
So glänzt die Zier der jungen Flore,
Die Rose, die sich erst entschließt,
Wenn...

  
          Der Nachhall der Freundschaft.

     Hoher Freundschaft Sympathieen singen
Tönet edel; in den Saiten klingen
Lieblich stolz die Stimmen Sympathie
Hoher Freundschaft; doch wo, athmen sie?

5      Ach sie schieden längst aus unsern Hütten,...

   
               Der Nachruhm.

     Mich reizet nicht des Ruhmes Schall,
Der aus Posaunen tönt,
Den jeder leise Wiederhall
Im stillen Thal verhöhnt.
5 Ein Ruhm, der wie der Sturmwind braust,
Ist auch ein Sturm, der bald versaust.

     ...