[108] Idealer Wert.
Hätte nur das Nützliche allein
Recht zu vollem Wachstum und Gedeih’n,
Müßte manche schöne Blüte sterben,
Müßte manche Blume sich entfärben –
5 Kunst und...
[108] Idealer Wert.
Hätte nur das Nützliche allein
Recht zu vollem Wachstum und Gedeih’n,
Müßte manche schöne Blüte sterben,
Müßte manche Blume sich entfärben –
5 Kunst und...
[141] Im Buschwald.
Erschossen liegt ein schwarzes Weib
Im Buschwald, in der Sonne Glut,
Nackt, unverhüllt den hagern Leib,
Noch sickert in den Sand das Blut. –
5 Von ihrem...
[108] Im Friedrichshain.
Die Luft ist feucht, der Märzwind weht,
Der frische Wind im Märzen,
Und wer die Gräberstatt begeht,
Dem brennt es heiß im Herzen. –
5 Sie liegen da...
[110] Im Haldenschutt.
Unter’m Bettelkleide
Schlägt auch heiß das Herz,
Und der Schutt der Halde
Birgt oft edles Erz. –
5 Ruht es auch verborgen,
Nicht am Tageslauf –...
[40] Im Hurliberge.
(Eine Volkssage.)
Der Hurliberg, der alte,
Ragt weit ins Land hinein,
Und wenn die Sonne strahlet,
Umglüht ihn gold’ner Schein.
[...
[81] Im Kurpark von Wiesbaden.
(Ein Stimmungsbild.)
Hier, im Schatten der Plantane,
Am klaren Weiher, in milder Mailuft
Ruhe und raste ich. –
Wie schmeichelnd umkost...
[86] Im Nerotal bei Wiesbaden.
Die Rieseneiche wölbt ihr Schattendach,
Die Ouellen murmeln und die Weiher träumen,
Bis Kindersingen ruft das Echo wach.
O Nerotal – wie...
[54] Im Traum.
So oft, so oft im Traum der Nacht
Bin wieder ich im Kohlenschacht,
Und mühe mich und scharre dort
Wie sonst in Dunst und Qualm vor Ort –
5 Doch wie ich scharr’ auch...
[23] Im Walde.
Ich kehre gern im Walde ein,
Dem Vogelsang zu lauschen,
Beim Frührot und im Abendschein
Und bei der Winde Rauschen.
5 Der Wald, der sommergrüne Wald
War stets...
[65] Köhlerknab’.
Bin nur ein Köhlerknab’,
Ohne jedwede Hab’,
Grabe mir selbst das Grab
In Kluft und Stein.
5 Unten im Kohlenschacht,
Tief in der Erdennacht,...