1.
Wer hat in jenen Schatten,
Wer hat dem treuen Gatten
Das Täubchen angetraut?
Wer hat auf jenen Aesten,
Zu ihren Hochzeit-Festen,
Ein Tempelchen erbaut?
Die Liebe that's; im Stillen
Hat sie, nach ihrem Willen,
Das Täubchen angetraut.
Sie will auch uns...
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1.
Die ersten Lerchen sangen:
Da küßt' ich deine Wangen,
Und fragte: Liebst du mich?
Die ersten Zephyrs wehten:
Da sagte dein Erröthen:
Ich liebe dich!
Da warst du ganz die meine;
Da rauschten es die Haine;
Die Bäche priesen mich,
Und murmelten vertrauter... -
Glück der Engel! wo geblieben?
Wo geblieben, schöner Tag,
Als mit unbesorgtem Lieben
Ihre Hand auf meinem Herzen lag?
O sie fühlte jeden Schlag,
Und in jedem lauter Lieben!
Wo geblieben
Glück der Engel, schöner Tag?
(Band 2 S. 287)... -
Liebchen wallt in fernem Lande:
Meine Küsse geb' ich dir,
Goldnes Ringlein! dich zum Pfande
Ließ sie, unter Küssen, mir.
Ach! da kam sie, leiser, trauter;
Hatt' ein Auge, rein und hold;
Und ein Herz! ein Herz, so lauter,
Schönes Ringlein! wie dein Gold.
Liebchen gab... -
Was hab' ich, gutes Mädchen!
Als jenes kleine Feld
Um dein geliebtes Städtchen,
Mir eine ganze Welt?
Der andern acht' ich wenig;
Da traur' ich, wie verbannt!
Dein König ist mein König,
Dein Land mein Vaterland.
Die ersten grünen Haine
Sind dort, wo Liebchen geht;... -
Bey der Liebe reinsten Flammen,
Glänzt das arme Hütten-Dach:
Liebchen! ewig nun beysammen!
Liebchen! schlafend oder wach!
Süßes, zärtliches Umfangen,
Wenn der Tag am Himmel graut:
Heimlich klopfendes Verlangen,
Wenn der Abend niederthaut!
Wonne dort auf allen Hügeln... -
Wo die Taub' in stillen Buchen
Ihren Tauber sich erwählt,
Wo sich Nachtigallen suchen,
Und die Rebe sich vermählt;
Wo die Bäche sich vereinen,
Ging ich oft mit leichtem Scherz,
Ging ich oft mit bangem Weinen,
Suchte mir ein liebend Herz.
O, da gab die finstre Laube
... -
Entfliehe nicht! du hörst ja keine Klagen;
Kein nasser Blick und keine Seufzer sagen,
Was tief mein Herz in sich verschließt.
Noch immer war mein einziges Verlangen,
Dieß Sonnenlicht zu sehn auf deinen Wangen,
In dieser Luft, die dich umfließt.
O könnt' ich nur, o könnt' ich, ungesehen,
Mein... -
Von dir, o Liebe, nehm' ich an
Den Kelch der bittern Leiden;
Nur Einen Tropfen dann und wann,
Nur Einen deiner Freuden!
So wird dein Kelch, o Liebe, mir
Wie Feyerbecher glänzen;
Auch unter Thränen will ich dir
Mit Rosen ihn bekränzen.
... -
Tausendfache bittre Qual
Gabst du mir, o Liebe! Tausend Mahl
Lohntest du mit Dornenkränzen
Meiner Treu; und jenes milde Glänzen
Deiner Fackel ward ein Donnerstrahl.
Zarte Lauben sah ich dich entblättern,
Junge Sprößlinge zerschmettern;
Und in Abgrund sank das blüthenreiche Thal.
Dennoch zeuch...