Vor Zeiten reißte der Verstand
Nach Amathunt, wo er die Königin Cythere,
Den blinden Cypripor, und viele Nymphen fand;
Bey denen er, so gern als ich, geblieben wäre.
Er bot sich allen an, that artig und galant.
Wer mich zum Führer wählt, wird, sprach er, niemahls...
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1780
Ach, was ist die Liebe
Für ein süßes Ding!
Sorgenlos, wie Kinder,
Führt sie uns durchs Leben.
Unser ganzes Leben
Flieht mit ihr geschwinder... -
1771
Auch die Sprödeste der Schönen
Widersteht nicht langem Schmerz,
Und der Liebe Freuden krönen
Endlich ein getreues Herz.
Ach, wie süß sind alle... -
1782
Eifersucht, der Liebe Hölle!
Elend, elend, wer dich fühlt,
Wenn dein Dolch, getränkt mit Gifte
Ratlos in dem Busen wühlt;
Wenn der Seele Tiefen zittern,... -
Gott Amor wollt ihr Treue lehren?
Ihr wollt den Schmetterling bekehren,
Der nur auf Wechsel sinnt?
Und fängt ihr, mit Amphions Feuer,
Erhabne Weisheit in die Leyer,
Ihr sänget in den Wind!
Wegflatternd wird er euch verlachen -
Was könnt ihr mit... -
1781
Wie der Tag mir schleichet,
Ohne dich vollbracht!
Die Natur erblasset,
Rings um mich wird’s Nacht.
Ohne dich hüllt Alles
Sich in Schwermuth ein,... -
Anno 1735 den 2. Februar
Als Braut
Geliebter Freund! heut muß ich singen,
Und sollt es noch so unrein klingen,
So muß die Leyer schon daran!
Dein Fest... -
O Freund! Dein Fest, das Dich der Welt gegeben,
Soll meinen Trieb zur Dichtkunst jetzt erheben;
Und meinen Kiel, dieß theure Licht zu ehren,
Rein singen lehren.
Doch aller Antrieb ist bey mir verlohren!
Du bist Apollen selbst zur Lust gebohren;
Mir aber kömmt auf meinem rauhen Schilfe,
Kein... -
Dein Fest ist wieder da, Du einzig theurer Freund!
Du, dessen treue Huld mir täglich neu erscheint;
Du, den ich nun zwey Jahr stets liebenswerth erkenne,
Du, den ich, und mit Recht, mein ganzes Glücke nenne.
Was schenk ich Dir denn nun, zum Zeichen meiner Pflicht?
Ich sänge gern' auf Dich: allein es klinget nicht.
... -
Dein Namensfest erscheint. Wie sollt ich mich nicht freuen?
Hier ist ein treues Blatt, das meine Hand Dir giebt.
Dir, Werther! Den mein Herz so rein, so zärtlich liebt,
Dir muß ich wahrlich heut den ersten Weihrauch streuen.
Der Himmel schenke Dir ein unverletzt Gedeihen!
Er wende allen Gram, der Deinen Geist...