• Drei Stunden hat der Tag;
    die andern sind ein Warten,
    ein langer, harter Weg
    zu einem lieben Garten.

    Drei Stunden hat mein Tag;
    das andre ist leere Zeit,
    aber in diesen drei Stunden
    ist Glück und Ewigkeit,

    ist Feierabendfrieden
    und aller Unrast Ruh’,...

  • Wenn in die Wipfel vor dem Haus
    die ersten grauen Schleier sinken
    und über blauer Berge Rand
    die ersten Silbersterne blinken,

    dann wünschte ich, du wärst bei mir:
    und über deine lieben Haare
    streift’ ich dir leise hin und wär'
    dir seltsam nah'. Und all das Wahre,
    das Gute, was...

  • Aus der Unende
    nach der Unendlichkeit
    ziehen die Nebelschwaden
    über das ewige Meer.

    Dunkeldrohend
    senkt sich die schwarze Tiefe,
    düsterschattend
    hüllen mich Wolken ein.

    Von oben her grollt des Donners Ruf —
    So war es, als Gott die Welt erschuf....

  • Mein Herz geht still.
    Es stürmt nicht mehr
    und stockt nicht mehr,
    es singt ein Lied
    in ruhigem Takt,
    ein reiches, abendtiefes Lied,
    ein Lied vom Glück.

    Mein Herz, das rang
    und zuckend litt —
    es schmerzt nicht mehr,
    es zittert nicht,
    es singt...

  • Rot und heiß,
    fordernd und reißend
    brandest du. —

    Glühend lockt deiner klaffenden Tiefe Grund,
    und was Leben jauchzt in dir,
    was in dir Sterben droht,
    Aufjubeln und Versinken,
    Hingeben und Sein-Vergessen.
    alles —
    alles windet ringende Hände aus dir.
    ...

  • Die Erde wittert junge Kraft
    und Wettersturz und Leidenschaft,
    weit ist ein Brauen und Wehen —
    Die Wolken schäumen in roter Blust,
    als wär' ihnen erster Werdelust
    aufwühlendes Wunder geschehen.

    Du bist von Gott auf die Erde gestellt,
    bist ohne Gedanken nur Sein und Welt
    und tief...

  • Es gibt keine Welt —
    es gibt keinen Tod —
    kein drängendes Irren mehr
    und kein Morgen-Erwarten.

    Reiner Bereitschaft zuckendes, großes "Ja!"
    hüllt uns in jauchzende Brände
    wollender Kraft —
    und der Rausch, der aus uns aufloht,
    reißt mit heilig frevelnder Gebärde
    den...

  • Wir werden nicht mehr oft mitsammen gehen,
    was wir einander sagten, wird verwehen,
    und vergessen sein, was ich und du gesehen. —

    Aber vielleicht — ferne — fern einmal weckt dich ein Traum,
    oder ein kleiner Vogel singt — oder es blüht ein Baum —
    oder es ist nur ein Wehen — so — von irgendwann —
    das...

  • Mich hat die Tiefe verschlungen. —
    Hoch über mir
    schlug das Meer des Tages zusammen
    und was droben gleißt,
    was flieht und jagt und lügt,
    die Sonne sucht und die Sonne schändet,
    ist meinen Sinnen fern
    und fern meinem Herzen. —

    Mich geleitet das summende Lied der Entrücktheit,...

  • — — — — — — —
    und nun leb’ wohl —.
    Noch einmal deine Hand —
    und gelt: Du denkst an mich,
    wenn’s Abend ist wie jetzt —
    wie jetzt — —.

    Es wird ja lange sein,
    eh’s wieder wird wie heute,
    und Tage werden sich an Tage drängen
    und klingen werden sie und farbig sein und...