• Die Tyrannei, die so viele Sklaven
    Zählt als Menschen auf der Erde sind,
    Und mit ihren sieggewohnten Waffen
    Alles zwingt, ist doch der Freiheit Kind.

    Sie, an deren schwerem Siegeswagen
    Wir nie anders als gebunden geh'n,
    Der nur Zwang und Sklavendienst behagen,
    Kann doch ohne Freiheit nicht...

  •  
    Deine Liebe ist mein Himmel,
    Den ich schon auf Erden gewann!
    Es hängen sich meine Lieder
    Als goldene Sterne daran -
    Als goldene, leuchtende Sterne,
    Noch heller, als die drüben:
    O, möge nimmermehr
    Sich dieser Himmel trüben!

    ...

  •  
    Einst hielt ich Dich umwunden
    Mit jugendstarkem Arm:
    Die Jugend ist verschwunden,
    Doch schlägt mein Herz noch warm.

    In meinem Lebensringe
    Bist Du der Edelstein,
    Und Alles was ich singe,
    Sing ich nur Dir allein!
    ...

  • Sagt, was ist es, daß der Sphären
    Wunderbau zusammenhält?
    Sagt, was schafft das Reich der Zähren
    Zur verschönten Wunderwelt
    Was verschwistert Freud' und Schmerzen
    Was vereinigt Mein und Dein
    Was entrinnt aus vollem Herzen
    Oft auf Grab und Leichenstein?

    Liebe! Eins und Alles!...

  • Wer nicht dann noch lieben kann,
    Wenn die Hoffnungen verwehen,
    Schwingt sich zu den Himmelshöhen
    Wahrer Liebe nie hinan.

    Herzen, die das Glück besticht,
    Folgen nur verwöhntem Triebe,
    Lieben nur den Preis der Liebe,
    Lieben die Geliebte nicht.

    Liebe trägt sich selbst,...

  • Mag, wer will, ergrübeln und erklären,
    Was das Herzensräthsel, Liebe, sey.
    Nennt es blinde Sinnenschwärmerey!
    Nennt es einen Flug in höh're Sphären!

    Ist es dieß: so will ich gern entbehren,
    Was ihr wißt. Ich misse nichts dabey.
    Ist es jenes; o so mag der May
    Dieses Wunderhimmels ewig währen...

  • Was singst du mich mit Zauber-Melodien
    In neuen Schlummer ein?
    Die Schuld, die Schuld ist dein,
    Wenn nun mich alle Lebensfreuden fliehen.
    O, laß den Leidenden mit seinem Schmerz allein!

    Bestreue mit zerriss'nen Rosenblättern
    Des Müden Lager nicht!
    Der Wahrheit ernste Pflicht
    ...

  • Es wuchs für mich ein Baum empor;
    Er hieß der Baum der Liebe.
    In seinem Schatten blühte mir
    Ein Himmel süßer Zuversicht
    Und nahmenloser Freude.

    Und dieser Baum, er ist dahin,
    Dahin mit Blatt und Blüthe.
    Des schwülsten Tages Feuerhauch
    Versengte Stamm und Zweig und Laub,...

  •  
    Unbeglückt muß ich durchs Leben gehen,
    Meine Rechte sind nicht anerkannt;
    Aus der Liebe schönem Reich verbannt,
    Muß ich dennoch stets ihr Schönstes sehen!

    Nicht die schwache Zunge darf's gestehen,
    Nicht der Blick verstohlen zugesandt,
    Was sich...

  •   Die Liebe fing mich ein mit ihren Netzen,
    Und Hoffnung bietet mir die Freiheit an;
    Ich binde mich den heiligen Gesetzen,
    Und alle Pflicht erscheint ein leerer Wahn.
    Es stürzen bald des alten Glaubens Götzen,
    Zieht die Natur mich so mit Liebe an.
    O süßer Tod, in...