Hier hastu schau doch hehr o schönest Adelmuht/
ein kleines Büchelein: Darinne wird beschrieben
der Liebe Lust und Leid: Ach laß es dihr belieben
und nim es günstig an; Du Adeliches Bluht. (S. 41)
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Wer Gluht und Feür angreift der kan sich leichtlich brennen
und kommen bald in Noht/ wie? ist nicht dises wahr?
Ach ja diß muß fürwar ein iederman bekennen/
Ich selbst gesteh' es hier/ und sag' jtzt offenbahr/
daß Ich mich auch gebrant doch nicht an Feür und Flammen
darbey man Speisen kocht/ Nein/ nein/ der Liebe... -
Adelmuht mein Rosen Hertz nim doch dise Lieder hinn
die Ich schon vor langer Zeit dihr mein Hertzen Ich versprochen:
Nim Sie dankbahrlich von mihr. Ich verbleibe der Ich bin/
nemlich deiner Hand bedihnt biß die Augen sein gebrochen. (S. 42-43)... -
Ach! vor disem hab' ich offt von der Liebe-Lust gesungen
da ich doch gantz nicht gewust was derselben Wirkung sey/
aber jtzund ist mein Hertz von der Liebe Kraft bezwungen
dein Gefangner bin ich ach! mache du mich wieder frey
sey du hochgeehrtes Licht meiner Liebe Kuhr und Leben
den ach du du hast mich ja selbst in... -
Ich bin von Flandern nicht der mit gequählten Sinnen
wol tausend Nimfen sucht und lechtzet sich damit:
Ich halt' es nur allein mit meiner Schäferinnen
Ich/ Ich/ lieb' Adelmuht ohn fremde Liebes-Schritt.
Die trefflich' Adelmuht hat eintzig mich getroffen
Ihr wolgestalter Leib der bringt mihr Weh und Pein/... -
Nim hin o keüsches Hertz diß kleine Buch von mihr
es ist von schlechtem Schmuk/ wenn Ich ein mehres schreibe
wil Ich es deiner Gunst und güldner Keüschheit Zihr
verehren. Jtzund Ich dein treüster Diener bleibe. (S. 45)
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Du sprichst ich bin und bleib des Herren Dienerinn
so wol des Nachts als Tags. O wehrte Schäferinn!
Kom schlaff einmahl bei mihr das ist die höchste Gunst
die du mihr geben kanst ein Labsahl meiner Brunst. (S. 45-46)
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Verbirge Schönste mich in deinem Kämmerlein
Ich wil mich ungescheüt zu dihr ins Bette legen/
die angenehmste Lust mit dihr mein Lämchen pflegen
die uns macht frei und loß von unsrer heissen Pein. (S. 46)
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So bald ich dich/ mein Kind/ vor meinen Augen seh
verwandelt sich mein Hertz und wil schier gantz zerspringen/
mihr ist als wenn ich schon in Feür und Flammen steh
Küß mich! wo du mich nicht wilt gar üms Leben bringen. (S. 46-47)
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Was wegerstu dich denn mihr einen Kuß zu geben/
es ist ja keine Schand'/ o außerwehltes Licht!
ein Kuß erfrischt mein Hertz dihr schadet er ja nicht:
Drüm gieb mihr einen Kuß/ auf daß ich möge leben. (S. 47)
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