• Süßes Liebchen, Herzensdiebchen,
         Wangengrübchen, wärst Du mein!
    Wollte tragen Dich im Herzen,
         Wie des Herzens Edelstein.
    5 Schau’ Dich an mit stummem Sehnen,
         Schau’ in Deine Aeugelein,
    Und mein Herz fühl’ ich sich dehnen,
         Denk’ ich, daß vielleicht Du mein.

    Geist und Schönheit glänzend weben,
    10      Dir um’s...

  • Der schmuckste Bursch’, den ich geseh’n,
         Schmucker Bursche, Hochland-Bursche,
    Trug ’nen Plaid und war so schön
         Schmucker Hochland-Bursche,
    5 Auf dem Kopf ein Mützchen blau,
         Schmucker Bursche, Hochland-Bursche,
    Daß der König stets ihm trau’
         Schmucker Hochland-Bursche.

    Trommelklang und Flintenknall,
    10      ...

  • Der Nebel hangt traurig vom Himmel herab,
    Verdeckend das Bächlein, das Frohsinn mir gab,
    Wie trüb die Natur, die so froh kürzlich war,
    Seit Winter beschließet das alternde Jahr.
    5 Die Wälder sind kahl nun, die Wiesen sind braun,
    Der Frohsinn des Sommers nun nimmer zu schau’n;
    Allein laßt mich wandern und denken allein,
    Wie flüchtig die Zeit und...

  • Verflucht der Mann, elend an Geist und Leib,
    Der kriechend Unterthan tyrann’schem Weib!
    Der keinen Willen hat, als nur den ihren,
    Der sie die Wirthschaft läßt und Kasse führen;
    5 Der ihr des Freund’s Geheimniß muß erzählen,
    Soll sie ihn Abends nicht zu Tode quälen.
    Hätt’ ich solch’ Weib, ich sag’ es ohne Scherz,
    Ich bräch’ den Sinn ihr, oder...

  • Der Teufel kam pfeifend durch die Stadt,
         Tanzt’ fort mit dem Steuer-Sergeanten,
    Die alten Weiber schrieen wie toll:
         „Nun hat er ’nen alten Bekannten!“

    5           Der Teufel ist fort, der Teufel ist fort,
                   Der Teufel ist fort und der Steuer-Sergeant;
              Er tanzte fort, er tanzte fort,
                   Er tanzte fort...

  • Auf Craigie-Burn der Abend fällt
         Und froh erwacht der Morgen;
    Schmückt auch der Frühling Wald und Feld,
         Mir bringt er Gram und Sorgen.

    5 Ich seh’ die Bäum’ und Blumen all’
         Und hör’ die Vögel singen;
    Aus meinem Herzen kann nur Qual
         Als Echo wiederklingen.

    [...

  • Der Blumen Blüh’n, der Bäume Grün
         Erfreute Flur und Wald;
    Der Sommer lacht, in seiner Pracht,
         Doch geht, ach, allzubald.
    5 [62] Nun deckt’ der kalte Winter
         Sein weißes Tuch darauf;...

  • Der Winter ist kalt, doch der Sommer kommt bald
    Und die Vögelein singen im Waldesrevier;
    Wie Alles sich freut! Nur ich fühle Leid
    Seit, ach, mein Geliebter geschieden von mir.

    5 Die Ros’, die ich brach an dem murmelnden Bach,
    Dient der Bien’ und den Vöglein zur Lust und zur Zier;
    Ihre Liebe ist froh, auch die Herzen sind so,
    Doch, ach, mein...

  • Der alte Rob Morris wohnt drüben im Thal,
    Ist Fürst aller lustigen Leute zumal,
    Hat Geld in dem Kasten, und Ochsen und Schwein’
    Und ein reizendes Mädchen auch nennt er noch sein.

    5 Sie ’st frisch wie der Morgen, der schönste im Mai;
    Sie ’st süß wie der Abend im duftenden Heu;
    Das Lamm auf der Weide ist harmloser nicht;
    Sie ist lieb meiner Seel...

  • Der blühn’de Frühling bringt uns Freude,
         Der kalte Winter grämlich flieht;
    Nun fließt so klar das Bächlein wieder,
         Den Himmel lieblich Blau bezieht.
    5 Frisch und erquickend ist der Morgen,
         Der Abend färbt mit Gold den Quell;
    Und es erfreu’n sich alle Wesen,
         Und ich erfreu’ mich meiner Bell.[1]

    ...