[79] An ein sterbendes Kind.

So wandle denn, von Thränen und von Küssen
Begleitet, deine Bahn;
Ein kleiner Engel geht...

Wie Gottes Athem seine Fluren fächelt,
so wird es leicht und licht
in diesem klaren Angesicht.
Es hat die Erde gern
5 und schwebt ihr fern
und liebt und lächelt.

[...

Poet: Karl Kraus

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     Ich denke noch der Zaubervollen,
Wie sie zuerst mein Auge sah!
Wie ihre Töne lieblich klangen,
Und heimlich süß in’s Herze drangen,
5 Entrollten Thränen meinen Wangen, –
Ich wußte nicht wie mir geschah.

     Ein Traum war über mich gekommen:...

[80]
       An eine Sängerin.

Töne länger, Silberstimmme! klage
     Seelenwohllaut tiefer mir in’s...

[88] An eine Sängerin

Steh!...

Poet: Paul Haller

[74] An eine grausame Geliebte

Hetz deine Meute weit über die Berge hin,
Sie kehrt wieder von Schweiß und von Staub...

An eine junge Mahlerinn.

Geliebte! für die Kunst des Raphael geboren,
Wirst du nicht Bildnerinn von Thieren, Holz und Stein;
Nein, Wesen mahlest du, die Gott sich auserkohren
Dem Unerschaffenen am ähnlichsten zu seyn.
5 Du sprichst ein schöpferisches: Werde!...

Schlummre sanft! Um dich, du Engel, müssen
     Himmelspalmen Kühlung wehn;
Blümchen dir im Quell des Lebens sprießen,
     Und dein Schutzgeist um dich stehn!

5 Milde Träume lieblich dich umschweben,
     Ach! und deines Dichters fernes Bild
Dich in...

[27] An einem Teiche
Schlich eine Schleiche,
Eine Blindschleiche sogar.
Da trieb ein Etwas ans Ufer im Wind.
5 Die...