Wo ist die Welt, die Zauberwelt,
In der wir Kinder lebten?
Das hohe Schloß, der kühne Held,
Vor dem die Feinde bebten?
Die schöne Fee im Lilienkleid,
Die zu ihm schwebte nieder,
Der er so ritterlich geweiht
Sein Schwert und seine Lieder?
Denk' ich daran, wird mir so...
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Sind wir nur Fremdlinge auf Erden?
Ist unser Haus ein Wanderzelt?
Und sollten wir erst heimisch werden
Als Bürger einer andern Welt?
Hat dieses Glück am eignen Herd,
Der Friede und die süße Lust,
Zu ruhen an vertrauter Brust,
Im Himmelreiche keinen Werth?
Wir beteten, indem wir... -
Wenn ich voll Gram um Mitternacht
Noch wach' in meinem Kämmerlein,
Dann öffnet sich die Thüre sacht,
Die todte Liebe tritt herein.
Sie schlägt zurück den weißen Flor,
Der ihr verhüllt das Angesicht,
Wie wenn aus dem Gewölk hervor
Sich schimmernd drängt des Mondes Licht.
... -
Es meldet die Sage
Von glücklicher Zeit,
Als Seele dem Gotte
Der Liebe vermählt war.
Sie durfte ihn küssen,
Sie durfte ihn halten
Am wallenden Busen,
Sie durfte ihn drücken
An's knospende Herz.
Doch sollte die Seele
Den Himmel-entstiegnen
Gemahl nimmer... -
Süße Venus, Stern am Abend,
Schaust so mild auf mich herab;
Deine Strahlen wirfst du labend
In mein krankes Herz hinab.
Wenn ich irrte durch die Heide,
Blick' ich auf zu dir so gern.
Ach! du weißt ja, was ich leide,
Denn du bist der Liebe Stern.... -
Frage nicht, ob ich dich liebe!
Laß verschlossen meine Lippe!
Daß nicht der Empfindung Woge
Strande an des Wortes Klippe.
Frage nicht, ob ich dich liebe!
Lies in meines Auges Spiegel,
Lies der Aufschrift treue Zeichen,
Doch nicht brich des Briefes Siegel!
Frage nicht... -
"Wie kann so schnell sich die Gesinnung ändern?
Fragt ihr verwundert - gestern leugnetest
Du noch die Zaubermacht der Sympathie,
Verdammtest noch des Herzens zarte Triebe
Und schaltest auf die Liebe, die den Geist
Des ernsten Mannes nur in Fesseln schlage;
Und heut liegst du zu eines Mädchens Füßen
Und... -
"Gieb mir Leben! Gieb mir Liebe!"
Fleh' ich früh schon, wenn das Licht
Mit den ersten goldnen Strahlen
Durch die Wolkenschleier bricht.
"Gieb mir Leben! Gieb mir Liebe,
Ew'ger Geist, bis in den Tod!
Denn du bist ja selbst das Leben,
Und die Lieb' ist dein Gebot."
So... -
So öde war's, die Kohle war verglommen,
Und rings herum lag kalte graue Asche,
Nur bange Seufzer athmeten beklommen.
Da ließ ich ab von jenen dunkeln Pfaden,
Da stürzt' ich fort, die kranke Seele wieder
Im Flammenmeere des Gefühls zu baden.
Es ist nicht gut, sich einsam abzuhärmen;... -
Nichts will ich missen. Nein, ich gebe hin
Auch nicht die schmerzlichste Erinnerung;
Um zu verbergen, ist zu stolz mein Sinn,
Um zu vergessen, bin ich noch zu jung.
Nichts will ich missen - denn es ward ein Theil
Von meinem Sein der tiefempfundne Schmerz,
Auch nicht den giftgetränkten Todespfeil,...