[20] ÄSTHETIK DES KRIEGS
Nur der erschaut die schönen Berge wirklich,
Der keine Zeit hat, sie zu bewundern.
Die Soldaten im Süden, nicht die Touristen sehn
Die Dolomiten am besten.
5 Denn die...
[20] ÄSTHETIK DES KRIEGS
Nur der erschaut die schönen Berge wirklich,
Der keine Zeit hat, sie zu bewundern.
Die Soldaten im Süden, nicht die Touristen sehn
Die Dolomiten am besten.
5 Denn die...
[123] ÜBER EINE WEILE — —
Nur eine Weile muß vergehn;
Dann ist auch dieses überstanden.
Dann wird mit hell euch zugewandten
Augen das Neue vor euch stehn.
5 Und...
[50] ÜBER MEINEN GESTRIGEN TRAUM
Wie kam ich gerade auf ein Gestirn?
Du sagst: Ich stöhnte träumend ganz laut.
Vielleicht steigt die Phantasie ins Hirn,
Wenn der Magen verdaut.
5 Man...
[7] Überall
Überall ist Wunderland.
Überall ist Leben.
Bei meiner Tante im Strumpfenband
Wie irgendwo daneben.
5 Überall ist Dunkelheit.
Kinder werden Väter.
Fünf Minuten später...
[85] ÜBERFÜTTERTER MAGEN
Ein Mann hatte att getan,
War also ein Attentäter.
Ich las es später
In der Straßenbahn.
5 Es baumelten Kinderbeinchen
An Kindergelenkchen,...
[54] Überfahrt
Die Brücke brach. Da lag ich sekundenlang
Mehrmals gebrochen quer über’m Schienenstrang.
Wuchs ein Balg mit Lichtern aus Donner und Qualm
Rasend heran.
5 Schrein? Wegwälz? –...
Es stand nach einem Schiffsuntergange
Eine Briefwaage auf dem Meeresgrund.
Ein Walfisch betrachtete sie bange,
Beroch sie dann lange,
5 Hielt sie für ungesund,
Ließ alle Achtung und Luft aus dem Leibe,
Senkte sich auf die Wiegescheibe
Und sah – nach unten schielend – verwundert:
Die Waage zeigte über Hundert.
[21] Überwinde! Jede Stunde,
die du siegreich überwindest,
sei getrost, daß du im Pfunde
deines neuen Leben findest.
5 Jede Schmach und jede Schande,
jeder Schmerz und jedes Leiden
wird bei richtigem Verstande
deinen Aufstieg mehr entscheiden.
Ohne Erbschuld wirst du funkeln,
10 abermals vor Enkeln rege,
ungezähltem Volk...
[90] ÜBUNG AM KLAVIER
Der Sommer summt. Der Nachmittag macht müde;
sie atmete verwirrt ihr frisches Kleid
und legte in die triftige Etüde
die Ungeduld nach einer Wirklichkeit,
5 die kommen konnte...
[95] ’s Härzli
Nächt het mr myn es Härzli,
Es goldigs Härzli gschänkt,
Und het mr’s ame Schnüerli
Ums Blusechrägli...