Kopf, mein Kopf, wie warst du einstens
Wohlgeordnet, ruhig, friedlich!
Warst gar ähnlich einer Stube,
Wo die beste Ordnung waltet;
Alles liegt an seinem Platze,
Jegliches in seinem Fach.
Anders ist es, ach! geworden,...

Poet: Edmund Dorer

Wie eine Rose, taugeschmückt, die Strahlen
Des neuen Morgens grüßt, erwachtest du,
Melitta; lächelst froh dem Tag entgegen,
Halb Kind, halb Jungfrau, blumenselig.
Der Frühlingsmorgen lockt dich in den Wald,
Bald hält sein kühles...

Poet: Edmund Dorer

Der Falter in die Glut;
Ob ihn die Flammen auch umfangen,
Er stirbt mit frohem Mut.

Der Mensch begehrt mit gleichem Triebe
Zu enden seine Not.
Und seine Sehnsucht sucht dich, Liebe,
O Liebe, süßer Tod!

...

Poet: Edmund Dorer

Sie klagte gehüllt in Schnee;
Doch wie du gingst vorüber,
Verschwand ihr Winterweh.

Schneeflocken streute sie freudig
Wie scherzend zu deinen Füßen;
Sie glaubte, dir Blüten zu streuen,
Sie wähnte den Frühling zu...

Poet: Edmund Dorer

Mit Waffe nicht, die an die Waffe klingt,
Will Liebe je, um was sie kämpft, entscheiden;
Sie wird sich nicht in nied're Täuschung kleiden,
Mit dem die Schwachheit mit der Stärke ringt.

Weil aber Kampf erst wahren Frieden bringt,
...

Poet: Edmund Dorer

Doch liegt in ihr des Reichthums Schatz verborgen;
So taucht aus bleicher Luft der gold'ne Morgen
So ruht in dürft'gem Grund der Edelstein.

Nur, was du liebest, nennst mit Recht du dein;
Was Denken dir errang, was dir in Sorgen
...

Poet: Edmund Dorer

Das Herz ist stumm dem spähenden Gehöre,
Noch zweifelnd, ob es jemals kann genesen;
Doch schweigend offenbart es mehr sein Wesen,
Als wenn es Redekunst zum Hort erköre.

Daß nicht ein Laut des Schatzes Hebung störe,
Sucht Liebe...

Poet: Edmund Dorer

Mit deiner Anmuth, deiner holden Nähe,
Scheint's mir, als ob ein leichter Hauch verwehe
Des Liedes Leben, das von dir berichtet.

Von deiner Schönheit wird mein Lied gerichtet,
Und keine Kunst verhindert, wie ich sehe,
Daß ihm es...

Poet: Edmund Dorer

So süß, wie oft aus dicht verschlung'nen Zweigen
Der Sterne Huld die gold'nen Strahlen streute,
Und irrem Wandrer Heil und Tröstung beute,
Erschienst du mir, des Glückes Pfad zu zeigen.

Ich mußte freudig deinem Glanz mich neigen,
...

Poet: Edmund Dorer

Es herrscht Dezember wolkenfeucht und rauh;
In Nebelschleiern, die sich rings ergossen,
Liegt jetzt der Schöpfung bunter Schein verschlossen;
Das Auge kränkelt in dem Nebelgrau.

Entbehrt der Blick des Himmels süßes Blau,
Verlangt...

Poet: Edmund Dorer