• Aus

    Nun geh ich stumm an dem vorbei,
    Wo wir einst glücklich waren,
    Und träume vor mich hin: Es sei
    Alles wie vor zwei Jahren.

    Und du bist schön, und du bist gut
    Und hast so hohe Beine.
    Mir wird so loreley zumut,
    Und ich bin doch nicht Heine.

    Ich klappe meine Träume zu...

  • Ein kleiner Spuk durch die Dampfheizung ging.
    Keine Uhr war aufgezogen.
    Ein zu früh geborener Schmetterling
    Kam auf das Schachbrett geflogen.

    Es ging ein Blumenvasenblau
    Mit der Sonne wie eine Schnecke.
    Ich liebe Gott und meine Frau,
    Meine Wohnung und meine Decke.
    ...

  • Ich weiß nicht genau,
    Warum ich so oft an die bleiche Frau
    Mit der weißen Reiherfeder denke,
    Mich immer in den Gedanken versenke:
    Wie könnte es werden, wie würde es sein,
    Wäre sie dein. – –
    Ich weiß es nicht und frage vergebens.
    Sie ist auf dem bunten Wege des Lebens
    Irgendwo still mir...

  • Ja – – ja! – – ja!! – – ja!!! – –
    Du hast so süße Höschen.
    Nun sind wir allein. Und es ist Nacht.
    Ach hätte ich dir doch ein Röschen
    Mitgebracht.
    (Band 2 S. 40)
    _____

  • Darf ich dir meine liebe Freundin bringen,
    Dir, meiner allerliebsten Frau?
    Der Himmel ist in dem Moment ganz blau.
    Tausend durchsichtige Nachtigallen singen.

    Oh, laß kein Wölkchen auf und bring kein Schweigen.
    Laß meine Freundin sich nicht tief verneigen.
    Gib deine Hand!

    Ich...

  • Wink wink. Auf Wiedersehn!
    Ausnand ist nicht Vergehn.
    Wie Lokomotivenrauch
    Wildweich zerstiebt – –
    Dereinst doch, noch, auch ohne Hauch,
    Liebt sich, was wirklich sich liebt.

    Jetzt ist es Nachmittag.
    Horch! – Klingt's wie tote Lieder?
    Klingt es wie Trauertrommelschlag?...

  • Sonjalein, Sonjalein,
    In der fernen Stadt.
    Jetzt beim Wein denk ich Dein.
    Vor mir frißt ein Nimmersatt,
    Der schon viel gefressen hat,
    Weiter Schwein für Schwein.
    Ich bin ganz allein.
    Sonjalein, Sonjalieb,
    Sonja, Sonjaleinchen,
    Um bescheidenes Vogelpiep
    Kümmert sich...

  • (10. Januar 1930)

    Nun, sind die Tage Dir nicht schön verflossen
    In dieser wohlgeführten, freien Stadt!?
    Und doppelt schön, weil, was wir hier genossen
    Haben, uns gleicherzeit gestreichelt hat.

    Wie jene Gassenbuben Räder schlugen!...

  • Als in Elberfeld wir in der Schwebebahn
    Runter auf das Wupperwasser sahn
    Und dann plötzlich unsre Blicke hoben
    Gen einander ins Gesicht,
    Hätten wir uns eigentlich verloben
    Können. – Doch wir taten's nicht.
    Weil man manchmal in der Schwebe Schweigen
    Vorzieht. Um bald wieder auszusteigen.
    ...

  • Das Herz sitzt über dem Popo. –
    Das Hirn überragt beides.
    Leider! Denn daraus entspringen so
    Viele Quellen des Leides.

    Doch ginge uns plötzlich das Hirn ins Gesäß
    Und die Afterpracht in die Köpfe,
    Wir wären noch minder als hohles Gefäß,
    Nur gestürzte, unfertige Töpfe.
    ...