•  
    Und willst du wissen, warum
    So sinnend ich manche Zeit,
    Mitunter so töricht und dumm,
    So unverzeihlich zerstreut,
    Willst wissen auch ohne Gnade,
    Was denn so Liebes enthält
    die heimlich verschlossene Lade,
    An die ich mich öfters...

  • Vor Zeiten, ich war schon groß genug,
    Hatt' die Kinderschuhe vertreten,
    Nicht alt war ich, doch eben im Zug'
    Zu Sankt Andreas zu beten,
    Da bin ich gewandelt, Tag fürTag
    Das Feld entlang mit der Kathi;
    Ob etwas Liebes im Wege lag?
    Tempi passati - passati!

    Und in dem Heideland stand ein Baum...

  • Wie war mein Dasein abgeschlossen,
    Als ich im grün umhegten Haus
    Durch Lerchenschlag und Fichtensprossen
    Noch träumt' in den Azur hinaus.

    Als keinen Blick ich noch erkannte,
    Als den des Strahles durchs Gezweig,
    Die Felsen meine Brüder nannte,
    Schwester mein Spiegelbild im Teich.

    Nicht rede...

  • Zum zweiten Male will ein Wort
    Sich zwischen unsre Herzen drängen,
    Den felsbewachten Erzeshort
    Will eines Knaben Mine sprengen.
    Sieh mir ins Auge, hefte nicht
    Das deine an des Fensters Borden,
    Ist denn so fremd dir mein Gesicht,
    Denn meine Sprache dir geworden?

    Sieh freundlich mir ins Auge...

  • Auf einem Wiesengrund ging einmal
    Ein muntres Rößlein weiden,
    Ein Schimmelchen war's, doch etwas fahl,
    Sein Äußeres nenn' ich bescheiden,
    Das schlechtste und auch das beste nicht,
    Wir wollen nicht drüber zanken,
    Doch hatt' es ein klares Augenlicht
    Und starke geschmeidige Flanken.
    ...

  •  
    Ich denke dein im trauten Kreis der Freunde,
    Ich denke dein in dem Gewühl der Schlacht,
    Ich denke dein beim Neidgezisch der Feinde,
    Und wenn die Felsenkluft vom Donner kracht.

    Ich denke dein im finstern Stadtgewühle
    Und in dem Tal, wo nur der Hirte...

  • Ich steh' auf hohem Balkone am Turm,
    Umstrichen vom schreienden Stare,
    Und lass' gleich einer Mänade den Sturm
    Mir wühlen im flatternden Haare;
    O wilder Geselle, o toller Fant,
    Ich möchte dich kräftig umschlingen,
    Und, Sehne an Sehne, zwei Schritte vom Rand
    Auf Tod und Leben dann ringen!

    ...

  • Im Parke weiß ich eine Bank,
    Die schattenreichste nicht von allen,
    Nur Erlen lassen, dünn und schlank,
    Darüber karge Streifen wallen;
    Da sitz' ich manchen Sommertag
    Und lass' mich rösten von der Sonnen,
    Rings keiner Quelle Plätschern wach,
    Doch mir im Herzen springt der Bronnen.

    Dies ist...

  • Ist's nicht ein heit'rer Ort, mein junger Freund,
    Das kleine Haus, das schier vom Hange gleitet,
    Wo so possierlich uns der Wirt erscheint,
    So übermächtig sich die Landschaft breitet;
    Wo uns ergötzt im neckischen Kontrast
    Das Wurzelmännchen mit verschmitzter Miene,
    Das wie ein Aal sich schlingt und kugelt fast,...

  • Kein Wort, und wär' es scharf wie Stahles Klinge,
    Soll trennen, was in tausend Fäden Eins,
    So mächtig kein Gedanke, daß er dringe
    Vergällend in den Becher reinen Weins;
    Das Leben ist so kurz, das Glück so selten,
    So großes Kleinod, einmal sein statt gelten!

    Hat das Geschick uns, wie in frevlem Witze,
    ...