• Sie war ein Blümlein hübsch und fein,
    Hell aufgeblüht im Sonnenschein.
    Er war ein junger Schmetterling,
    Der selig an der Blume hing.
    Oft kam ein Bienlein mit Gebrumm
    Und nascht und säuselt da herum.
    Oft kroch ein Käfer kribbelkrab
    Am hübschen Blümlein auf und ab.
    Ach Gott, wie das dem...

  •  Seid mir nur nicht gar zu traurig,
    Daß die schöne Zeit entflieht,
    Daß die Welle kühl und schaurig
    Uns in ihre Wirbel zieht;

    Daß des Herzens süße Regung,
    Daß der Liebe Hochgenuß,
    Jene himmlische Bewegung,
    Sich zur Ruh begeben muß.

    Laßt uns lieben, singen, trinken,...

  • O du, die mir die Liebste war,
    Du schläfst nun schon so manches Jahr.
    So manches Jahr, da ich allein,
    Du gutes Herz, gedenk ich dein.
    Gedenk ich dein, von Nacht umhüllt,
    So tritt zu mir dein treues Bild.
    Dein treues Bild, was ich auch tu,
    Es winkt mir ab, es winkt mir zu.
    Und scheint mein...

  • Er liebte sie in aller Stille.
    Bescheiden, schüchtern und von fern
    Schielt er nach ihr durch seine Brille
    Und hat sie doch so schrecklich gern.

    Ein Mücklein, welches an der Nase
    Des schönen Kindes saugend saß,
    Ertränkte sich in seinem Glase.
    Es schmeckt ihm fast wie Ananas.
    ...

  • Zwei Knaben, Fritz und Ferdinand,
    Die gingen immer Hand in Hand,
    Und selbst in einer Herzensfrage
    Trat ihre Einigkeit zutage.

    Sie liebten beide Nachbars Käthchen,
    Ein blondgelocktes kleines Mädchen.

    Einst sagte die verschmitzte Dirne:
    Wer holt mir eine Sommerbirne,
    ...

  •  1. Sie liebt mich nicht. Nun brennt mein Herz
    Ganz lichterloh vor Liebesschmerz,
    Vor Liebesschmerz ganz lichterloh
    Als wie gedörrtes Haferstroh.

    Und von dem Feuer steigt der Rauch
    Mir unaufhaltsam in das Aug',
    Daß ich vor Schmerz und vor Verdruß
    Viel tausend Tränen weinen muß.
    ...

  • Der schöne Sommer ging von hinnen,
    Der Herbst, der reiche, zog ins Land.
    Nun weben all die guten Spinnen
    So manches feine Festgewand.

    Sie weben zu des Tages Feier
    Mit kunstgeübtem Hinterbein
    Ganz allerliebste Elfenschleier
    Als Schmuck für Wiese, Flur und Hain.

    Ja,...

  • Was er liebt, ist keinem fraglich;
    Triumphierend und behaglich
    Nimmt es seine Seele ein
    Und befiehlt: So soll es sein.

    Suche nie, wo dies geschehen,
    Widersprechend vorzugehen,
    Sintemalen im Gemüt
    Schon die höchste Macht entschied.

    Ungestört in ihren Lauben...

  • Ach, wie eilte so geschwinde
    Dieser Sommer durch die Welt.
    Herbstlich rauscht es in der Linde,
    Ihre Blätter mit dem Winde
    Wehen übers Stoppelfeld.

    Hörst du in den Lüften klingend
    Sehnlich klagend das Kuru?
    Wandervögel, flügelschwingend,
    Lebewohl der Heimat singend,
    ...

  • Die Bäume hören auf zu blühn,
    Mein Schatz will in die Fremde ziehn;
    Mein Schatz der sprach ein bittres Wort:
    Du bleibst nun hier, aber ich muß fort.

    Leb wohl, mein Schatz, ich bleib dir treu,
    Wo du auch bist, wo ich auch sei.
    Bei Regen und bei Sonnenschein,
    So lang ich lebe, gedenk ich dein...