• [220] Die Große Karthause vor Papst Paul.

    Und es sprach Papst Paul: „Die große Karthaus,
    In der Freigrafschaft, treibt es mir zu kraus,
    Auch Fromm-sein trägt Gefahren im Schooß,
    Kasteien zieht den...

  • [96] Die Strandbuche.

    Hoch auf meerumbrauster Düne ragt in voller Maienpracht
    Eine Buche; „Mutter – ruft sie – wieder kam das Meer bei Nacht,
    Wieder hat’s aus grünem Seetang viel der Kränze mir geschlungen,
    Hat mir...

  • [115] Die arme Else.

    Die Mutter spricht: „lieb Else mein,
         Du mußt nicht lange wählen;
    Man lebt sich in einander ein,
         Auch ohne Liebesquälen;
    5 Manch’ Eine nahm schon ihren Mann,
         Daß sie...

  • [45] Dolor Tyrannus.

    Und Dolor Tyrannus also sprach:
    „Ihr lieben Aerzte, gemach, gemach,
    Immer enger wollt Ihr mich umziehn
    Mit Opium, Morphium, Cocaïn,
    5 Immer reicher stellt sich Euch zur Wahl
    Aether,...

  • [44] Herz, laß dies Zweifeln, laß dies Klauben,
         Vor dem das Beste selbst zerfällt,
    Und wahre Dir den Rest von Glauben
         An Gutes noch in dieser Welt.

    5 Schau hin auf eines Weibes Züge,
         Das lächelnd...

  • [63] Dreihundertmal.

    Dreihundertmal hab’ ich gedacht:
    Heute hast Du’s gut gemacht,
    Dreihundertmal durchfuhr mich das Hoffen:
    Heute hast Du ins Schwarze getroffen,
    5 Und dreihundertmal vernahm ich den Schrei
    ...

  • [287] Ein Ball in Paris.

         Paris hat Ball: hin durch der Gassen Enge
    Braust rasselnd der Karossen bunte Menge,
    Die Quai’s entlang, entlang die Tuillerien[1],
    Ein rastlos...

  • [68] Ein Jäger.

    Ich kenn einen Jäger, man heißt ihn „Tod“:
    Seine Wang ist blaß, sein Speer ist roth,
    Sein Forst ist die Welt, er zieht auf die Pirsch,
    Und jaget Elenn und Edelhirsch.

    5 Im Völkerkrieg, auf...

  • [13] Einem Kranken.

    Ueber Deine Schwelle
    Gestatte den Gruß
    Leichter, spielender Ritornelle.

    Brennende Nessel –
    5 Wie lange noch kettet Dich
    Der Krankheit Fessel?

    Dunkle Verbenen –
    Die Nacht...

  • [221] Einem Todten.[1]

    Zwei Jahre kaum, als heitre Träume scheuchten
    Der Sorgen dunklen Schwarm aus Deiner Brust;
    Du riefst: „Ade!“ ich sah Dein Auge leuchten,
    Und fühlte Thränen doch das...