• Die lange Nacht war schwarz und schwül,
    in dumpfen Süchten dumpf befangen
    entfernt ich mich von mir, von dir,
    nun seh ich wieder über mir
    das Leuchten reiner Sterne hangen.

    Und eine Stimme, hold vertraut,
    nimmt mich ans Herz: der wilden Triebe
    schwälende Flamme löscht der Wind.
    ...

  • Blühst du meinen späten Tagen,
    süße Liebe, noch einmal?
    Bäumen, die schon Früchte tragen,
    lacht ein zweiter Frühlingsstrahl?

    Zwischen Blüten, zwischen Früchten
    hab ich nun die schwere Wahl,
    möchte pflücken, möchte flüchten -
    neue Liebe, neue Qual....

  • Fast noch ein Kind und hast Gewalt schon, bist
    schon Herrin über mich, der nun sein Glück
    einzig an deiner Huld und Güte mißt,
    demütig dein, und kann nicht mehr zurück.
    O junge Herrin, unter gütigem Stern
    sind meine stillen Jahre hingegangen,
    doch träumte mir von einer Insel, fern,
    ach so traumfern, wo...

  • Kühn wollt' auch ich nach Ruhm und Ehren fliegen,
    Der Sonne nah in reinem Glanz mich wiegen,
    Wo königliche Vögel einsam schweben.
    Nun fesselt mir ein einziger Wunsch die Schwingen:
    Zu deinen Füßen sanft mein Lied zu singen
    Und meine Seele ganz dir hinzugeben.

    ...

  • Du schläfst, und meine blöde Liebe
    darf sich auch ihrem Winkel wagen
    und über dich ihr zärtlich Nachtgebet
    mit leisem Mund und lautem Herzschlag sagen.

    Dem hellen Tag ist sie ein schreckhaft Kind
    und liebt Verstecke, hüllt sich gern in Schweigen,
    verschüchtert leicht, wo andre lärmend sind.
    ...