• O, ihr außzug meiner freuden,
    Dem mein hertz sich untergiebt,
    Müsst ihr eben von mir scheiden,
    Da euch meine seele liebt?
    Gebt ihr mir schon gute nacht,
    Nun ihr mich erst auffgebracht?

    Könnet ihr kein mittel finden,
    Das euch hie behalten kan?
    Sagt was von den rauhen winden,
    Von...

  • Nymfe, gieb mir selbst den mund,
    So wird mir dein hertze kundt,
    Reich mir deiner armen band,
    Der gewünschten liebe pfand!

    Denn so lange du noch nicht
    Mir gehorchen wirst, mein liecht,
    Wird dein lieben nur ein schein
    Und für nichts zu achten seyn.

    Treue lieb' ist jederzeit
    Zu...

  • Sol denn mein junges leben,
    Da alles liebt und freyht,
    Alleine sich ergeben
    Der langen einsamkeit?
    Bleibt dann die freud und lust
    Der schleyer-weissen brust,
    Nach der wir alle streben,
    Mir ewig unbewust?

    Die würme, die nur schleichen,
    Die schnellen fisch' im meer,
    ...

  • Sol sich der mensch, die kleine welt,
    Jetzt nicht auff süsse heyraht lencken?
    Muß doch das prächtige gezelt
    Der grossen nur an liebe dencken.

    Die erd‘ ist sauber und beleckt
    Durch den gewünschten schein der sonnen,
    Ist ihres winter-fells entdeckt
    Und wird vom himmel lieb gewonnen,

    Der sich...

  • Mein, lasst mir doch den willen,
    Ich kan nicht traurig seyn,
    Ich habe mich der grillen,
    Des kummers und der pein
    Jetzt kaum entladen können,
    Ihr machet wieder streit
    Und wolt mir gantz nicht gönnen
    Die kurtze fröligkeit.

    Ich weiß mich wol zu halten,
    Bin ja nicht mehr ein kind,...

  • Seydt mir tausentmal wilkommen,
    Ihr mein trost und sonnenschein!
    Ach, was segen, heil und frommen
    Kömpt mit euch, mein liecht, herein!
    Welch ein glantz bricht durch mein hauß
    Jetzt mit güldnen straalen auß!

    Alles beut euch dar die hände,
    Nichts bey mir ist so erstarrt,
    Das nicht lächle; ja...

  • Wol dem, der sich nur lässt begnügen
    Daran, was ihm auff Gottes gunst
    Das glück unfeilbar zu muß fügen,
    Und nährt sich redlich seiner kunst!
    Ein ander half auff geld und gut,
    Ich liebe kunst und freyen muth.

    Wie bald kan reichthumb dich verlassen,
    So bist du elend gnug daran!
    Kunst aber...

  • Mein urtheil wiederräth es mir
    Und sagt, ich sol mich von dir wenden,
    Ich aber habe die begier,
    Mein lieb, noch nicht in meinen händen,
    Ich streit' in grosser sorg und pein
    Und kan doch nicht ihr meister seyn.

    Mein zartes alter weiß noch nicht
    Vor ihren kräfften obzusiegen,
    Ich muß durch...

  • Lesbia, mein leben,
    Hat sich mir ergeben
    In gewünschter pflicht,
    Ich wil bey ihr stehen,
    Biß ich werde gehen
    Hie auß diesem licht.
    Was vor leid
    Ich jederzeit
    Umb sie hab ertragen müssen,
    Wil ich jetzt beschliessen.

    Die gewünschten freuden,
    So sie vor...

  • Auff, ihr meine güldne seiten,
    Raffet meinen geist von hier,
    Lidia wil neben mir
    Über lufft und himmel schreiten,
    Ist durch meiner sinnen macht
    Auff ein ewigs lob bedacht.

    Sie erkennt, daß pracht und jugend
    Wie ein dampff verrauchen muß,
    Darumb stellt sie ihren fuß
    Auff den...