Abschied an Selmar.

So nimm es hin, das Opfer meiner Thränen,
Das dir der bittre Schmerz betrog’ner Liebe bringt.
Sey glücklich! fühle nicht dies martervolle Sehnen
Des Herzens, das so qualvoll ringt.

5 Nie werd’ ich dich und meiner Liebe fluchen,
...

An Selmar.

Ha! dieser süße Aufruhr aller Sinnen,
Dieß Drängen, Streben, Schmachten und Zerrinnen
In heissen Thränen, die die Liebe weinet
So uns vereinet,

5 Sie läßt uns nie der Ruhe Glück genießen,
Bis Herz an Herz sich wonnevoll wird schließen,...

An Selmar.

Vergessen soll ich dich? Ist’s möglich, dich vergessen
Den einzig diese Seele denkt? –
Kannst du den tiefen Schmerz, die Herzensangst ermessen,
In der du grausam mich versenkt?

5 Schienst du nicht ganz für mich, und ich für dich geboren,
...

Sonst und Jetzt an Selmar.

Sonst weckte freundlich mich aus sanftem Schlummer
Dein süßer Kuß, zwar nur im Traum geküst;
Und frey von jedem Seelenkummer
Ward jeder junge Tag begrüst.
5 Jetzt, Selmar, flieht der Gott, den Mohn umkränzet,
Das Lager, wo...

 
Ich schlief im Mondenschimmer
Jüngst unter'm Lindenbaum,
Da stand vor mir, wie immer,
Dein liebes Bild im Traum.

Du sahst mir bang' und trübe
Ins...

Poet: Elise Sommer

Nie vergeß' ich jener schönen Stunde,
Wo du mir am bangen Busen lagst,
Und mit süßem zauberischem Munde:
»Meines Herzens Freundinn!« sprachst;

Wo dein Herz an meinem Herzen ruh'te,
Wo dein Arm mich liebevoll umfieng...

Poet: Elise Sommer

 
Noch einmal zurück, o ihr Zeiten
Der wonnigsten süßesten Freuden,
Vor meinen gesunkenen Blick!
O! Zauberin Fantasie, male,
Und führe im glänzenden Strale
Des...

Poet: Elise Sommer

 
Tragt mich, ihr Abendwinde!
Zurück zu jener Linde,
Zum Sitz von seidnem Gras,
Wo zwischen den Lianen,
Umsäuselt von Platanen,
Einst Selmar mit mir sass!...

Poet: Elise Sommer