Mondscheingemählde.

     Des Abends stille Feier,
Die Ruhe der Natur
Umwebt mit düstrem Schleier,
Die sanftgekühlte Flur.
5 Des Waldes Wipfel beben
Im letzten Sonnenstrahl,
Und dunkle Schatten schweben
Stets schwärzer in das Thal.

...

Wo such' ich dich, o du, die meinem Herzen
Ein Gott erkor?
Wo finden meine Klagen, meine Schmerzen
Dein lauschend Ohr?

Wann wird der Lieb' unendliches Verlangen
Durch dich gestillt?
Wann wird mein Auge...

Wo nehm' ich, dir zu danken,
Die kühne Sprache her?
Im Ungestüm der Wonne
Find' ich mich selbst nicht mehr.
Der Sturm hat ausgewittert,
Der mir von fern gedroht;
Am heitern Himmel fluthet
Der Liebe...

Sie ist entfloh'n; mein weinend Auge findet
Sie rings nicht mehr, des Herzens Königinn.
Ich bin nicht mehr ich selbst; mein Leben schwindet
In banger Trauer hin.

Als wär' ein Theil von meinem Geist geschieden,
So...

Mit Frohlocken will ich wallen
Durch das Leben bis ins Grab.
Meiner Freude Blüthen fallen
Nicht in wilden Stürmen ab.
Selig schwelg' ich in den Träumen,
Die mein Geist so warm umschlang;
Ida führt zu lichten Räumen...

Dieß ist heiliges Land! Hier ring' ich nach Trost und Ergebung,
Und mein kämpfendes Herz fleht um Erbarmung zu Gott.
Ida schlummert! das sterbende Licht der verglimmenden Lampe
Wirft gebrochenen Schein ihr auf das blaße Gesicht.
Ida...

Wo ist die Macht, Cöline, die gebieten
Des Herzens stiller Neigung kann?
Die Flammen, die in meinem Busen wüthen,
Sind sie Verboten unterthan?

Wer kann des Strohmes stolze Fluthen hemmen,
Wenn sie mit wildem Sturz...

An Iduna

Der Freude Bilder lachen
Auf neubelebter Flur
Beym herrlichen Erwachen
Der schlummernden Natur;
Doch, nun...

Aus der Entfernung

Der Sehnsucht Fittig hebet
In meinem Busen sich,
Und meine Seele schwebet
Mit leisem Flug um dich....

Von jedem Harm der Zeit entbunden,
Froh, wie ein Gott, umarm' ich dich.
Seit ich, Iduna! dich gefunden,
Begrüßt ein schöner Leben mich.
Vorüber sind die wilden Stürme,
Beruhigt ist der Ocean;
In deiner Unschuld treuem...