"Du sollst es ihm nicht zeigen
Der elend dich jetzt verließ!"
So spricht die Vernunft die kühle,
Ob auch das Herz zerriß.
Und gern möcht' ich gehorchen
Und zeigen möcht' ich es nicht,
Trüg' ich den Tod nicht außen
Schon auf dem Angesicht.
...
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Nein, nicht im Tod das letzte Lied -
Im ersten, schönsten Lied den Tod!
Daß diesem Frühling im Gemüth
Kein Sommer naht, kein Winter droht;
Daß unsre Liebe bleibt bewahrt
Vor jeder bösen Fährlichkeit,
Daß ich dir nicht nach Menschenart
Bereite je ein schweres Leid.... -
Küsse mich nicht! Denn ich habe
Neulich dem Blitze versprochen,
Mich zu bewachen,
Flehend: Tödte mich, Höchster,
Mit deinem Blitzstrahl,
Wenn ich zu schwach bin,
Durchs Leben rein
Meine Liebe zu tragen!
Er ließ mich leben -
Darum küsse mich nicht!
Aber gehe nicht... -
War nicht auf einmal mein Gemach
Ganz von dem Dufte deiner Rosen voll
Und auch zugleich von unserm Glück?
Führt Rosenduft mir diesen Tag zurück,
Wenn deiner Liebe Schmuck ich missen soll,
Wie scharfe Dornen würden wach
Viel lieber bin ich jetzt schon sorgenvoll
Und sinn' im... -
Nicht alle Schmerzen heilt der Schlaf,
Und nicht so bald wirst du gesund,
Wenn dich ein Wort zu tödtlich traf
Aus einem allzu lieben Mund.
Wie viel ein solches Wort entdeckt
Und dir erklärt mit einem Mal!
Wie's dich aus sel'gen Träumen weckt
Durch eines Blitzes grellen Strahl!... -
So kommst du heute nicht? Du willst mir grollen,
Auch war ich gestern schwerlich zu verstehn.
Wir können aber nicht, wenn wir auch wollen,
Jetzt von einander gehn.
Wir haben schon verlernt, den Ton zu meiden,
Der offen kund die tiefste Seele giebt -
Wie könnten wir nun von einander scheiden,... -
Frag' nicht, warum ich still betrübt
So oftmals vor Dir stehe! -
Die ich am meisten einst geliebt,
Thaten so oft mir wehe.
Ich schloß den Schmerz im Busen ein,
Ich hielt den Gram in Banden.
Die mir am nächsten sollten sein,
Haben mich nicht verstanden!
... -
Nur hie und da noch Lampenschein
In einem Schlafgemach;
Nur hier und da noch schleicht zum Frei'n
Ein Kätzlein über's Dach.
Im West statt rother Abendgluth
Erglänzt ein falber Strich;
Die Nacht ist still und alles ruht.
Warum nicht ich?
... -
Nicht mehr wandern darf ich durch dein Antlitz
plötzlich falle ich in deiner Augen tiefe Schlucht
alle Berge schlagen über mir zusammen
mit den Wellen deines Haars
wirf des Lachens Rettungsring
ganz dünn
ist meine Stimme
und wird zerreißen
meinen Wurzeln schließt die Hand dein Felsen... -
Sie haben gesagt: es kann nicht sein,
Sie ist so still, und du bist so wild,
Wie paßt ihre Seele voll Sonnenschein
Zu deinem Herzen sturmerfüllt?
Du wirst es tragen, du bist ein Mann,
Dir blühen viel' Blumen auf der Flur,
Laß ab von dieser und geh' hindann -
Zu ihrem Besten ist's ja nur ......