[12] An die Günstigen.
Dichter lieben nicht zu schweigen,
Wollen sich der Menge zeigen.
Lob und Tadel muß ja seyn!
Niemand beichtet gern in Prosa;
5 Doch vertraun wir oft sub Rosa
In der...
[12] An die Günstigen.
Dichter lieben nicht zu schweigen,
Wollen sich der Menge zeigen.
Lob und Tadel muß ja seyn!
Niemand beichtet gern in Prosa;
5 Doch vertraun wir oft sub Rosa
In der...
[716]
„Ein Hündchen wird gesucht
Das weder murrt noch beißt,
Zerbrochne Gläser frißt
Und Diamanten – –“
Der Edelknabe und die Müllerin.
Edelknabe.
Wohin? Wohin?
Schöne Müllerin!
Wie heißt du?
Müllerin.
Liese.
Edelknabe.
Wohin denn? Wohin,
Mit dem Rechen in der Hand?
Müllerin.
Auf des Vaters Land,
Auf des Vaters Wiese.
Edelknabe.
Und gehst so allein?
...
Der Junggesell und der Mühlbach.
Gesell.
Wo willst du klares Bächlein hin,
So munter?
Du eilst mit frohem leichtem Sinn
5 Hinunter.
Was suchst du eilig in dem Thal?
So höre doch und sprich einmal!
Bach.
Ich war ein Bächlein, Junggesell;
10 Sie haben
Mich so gefaßt, damit ich schnell,...
Der Sänger.
Was hör’ ich draußen vor dem Thor,
Was auf der Brücke schallen?
Laß den Gesang vor unserm Ohr
Im Saale wiederhallen!
5 Der König sprach’s, der Page lief;
Der Knabe kam, der König rief:
Laßt mir herein den Alten!
Gegrüßet seyd mir, edle Herrn,
Gegrüßt ihr, schöne Damen!
10 Welch reicher Himmel! Stern bei Stern!...
[183] Der Schatzgräber.
Arm am Beutel, krank am Herzen,
Schleppt’ ich meine langen Tage.
Armuth ist die größte Plage,
Reichthum ist das höchste Gut!
5 Und, zu enden meine Schmerzen,
Ging...
Die schöne Nacht.
Nun verlass’ ich diese Hütte,
Meiner Liebsten Aufenthalt,
Wandle mit verhülltem Schritte
Durch den öden finstern Wald:
5 Luna bricht durch Busch und Eichen,
Zephyr meldet ihren Lauf,
Und die Birken streun mit Neigen
Ihr den süßten Weihrauch auf.
Wie ergetz’ ich mich im Kühlen
10 Dieser schönen Sommernacht...
[99] Ein gleiches.
Ueber allen Gipfeln
Ist Ruh’,
In allen Wipfeln
Spürest du
5 Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.
Einschränkung.
Ich weiß nicht, was mir hier gefällt,
In dieser engen kleinen Welt
Mit holdem Zauberband mich hält?
Vergess’ ich doch, vergess’ ich gern,
5 Wie seltsam mich das Schicksal leitet;
Und ach ich fühle, nah’ und fern
Ist mir noch manches zubereitet.
O wäre doch das rechte Maß getroffen!
Was bleibt mir nun, als,...