An die Horen.

      Schöne himmlische Schwestern, leichte Horen,
Die ihr auf Aetherflügeln Schmerz und Freude
Zu den Sterblichen bringt, und Nacht und Morgen
           Wechselnd heraufführt;
5 Hört, o Töchter Kronions, mich! so lang noch
Locken der...

Von dir, o Liebe, will ich singen!
zwar deinen Reizen, deiner Macht,
sind schon so viele Millionen
elender Verse dargebracht;
5 es dürfte also schwerlich lohnen
stolze, dir noch ein neues Lied
voll deines Lobes darzubringen,
zumal vor Aerger...

An die Muse.

      Die ekle Welt, der Mode Thorenspiel
Und Tüncherey zum Spotte hingegeben,
Hat längst verlernt das kindliche Gefühl
Der Urnatur und ihr bescheidnes Leben.

5       Sie achtet wenig auf den stillen Geist
In Wort und That; mit...

[154] An die Muse.

Hier nimm die sanfte Leyer wieder,
O Muse, die du mir geliehn:
Nun sing ich weiter...

[5] An die Muse.

Scherzhafte Muse, meine Freude,
Die in zufriedner Einsamkeit
Mich oft, entfernt vom Stolz...

An die Nymfen.

Schüzt allgütig, ihr Nymfen, die Stäte des heiligsten Bundes,
      Nimmer bekränze der Fraun hier der Mänade den Kelch;
Nur den Grazien spendet beim Reigen die duftenden Glöckchen,
      Welche die Schläfe des Mais, schimmernd wie Silber, umblühn....

[166] An die Parzen.

Nur Einen Sommer gönnt, ihr Gewaltigen!
Und einen Herbst zu reifem Gesange mir...

O, liebes Vöglein, nicht entweich’,
Verlaß nicht deinen schwanken Zweig;
Ein armes Herz kommt thränenreich
     Dein klagend Lied zu hören.

5 Noch einmal diesen süßen Ton!
Ich merke auf, behalt’ ihn schon,
Vielleicht wird sie gerührt davon
     ...

Poet: Robert Burns

[112] An die jungen Dichter.

Lieben Brüder! es reift unsere Kunst vielleicht,
Da, dem Jünglinge gleich,...

[80] An ein Veilchen.

Mein Veilchen, laß die Schmeicheleyen
Des jungen Zephyrs dich nicht reuen,
Du unsrer Gärten...