Der Herrscher, den nicht hemmt in seinen Siegen
     Verbergen, wehren, oder eilig fliehen,
     Ließ mir, weil ich bezaubert sollt’ entglühen,
     Ins Herz den schärfsten Pfeil der Liebe fliegen.

5 Wohl mußt’ ich schon dem ersten Streich erliegen,
     Doch...

Wie bangt mein Geist, wenn er des Tags gedenket,
     Wo Lauren ich verließ in ernstem Sinnen,
     Mit ihr mein Herz — mein einziges Beginnen
     Ists nun, daß dahin sich mein Auge lenket.
 
5 Bey schönen Fraun, das Antlitz sanft gesenket,
     Stand...

Entfernet pflegte sie mir Trost zu bringen,
     Denn träumend sah ich himmlische Gesichte —
     Jetzt schreckt sie mich, jetzt macht sie mich zu nichte,
     Und stets muß ich mit Angst und Schmerzen ringen.

5 Mir scheints, daß Schmerz und Mitleid sie durchdringen...

O unglücksvolIes, schreckliches Gesicht!
     So soll denn vor der Zeit das Licht verschwinden,
     Das, Hoffnung mir im Busen zu entzünden,
     Des Leidens Nacht mit goldnem Strahl durchbricht.

5 Doch sollte sich nicht solch ein groß Gerücht
     Durch...

Ihr Frau’n, die ihr nach hohem Rufe ringet,
     Den Sinn und Kraft und Herzensadel gründet,
     Schaut nach der Feindinn, die mein Herz entzündet,
     Und die der Ruf mir zur Geliebten bringet.

5 Wie man empor zu Ehr’ und Gott sich schwinget,
     Wie...

Ihr Augen, unsre Sonn’ ist nun verschwunden,
     Doch nein, sie stieg, sie glänzt an Himmelshöhen,
     Dort sehn wir Sie einst, dort will sie uns sehen,
     Und klagt vielleicht, daß wir noch hier gebunden.

5 Ihr Ohren, ihre Rede hat gefunden
     Den Weg...

Dort wohnt sie, seufz’ ich, seh’ ich nun Auroren
     Die Rosenstirne neigen zu den Fluthen,
     Und Amor kommt, heißt neu die Wunde bluten,
     Und neu wird dann in mir der Schmerz geboren.
 
5 Wohl Titon dir, es bringen stets die Horen
     Die...

Die Augen, die ich stets so heiß erhoben,
     Der Fuß, das Angesicht, der Arm, die Hand,
     Die zaubernd aus mir selber mich verbannt,
     Und aus dem Kreis der Menschen mich gehoben;

5 Das Lockenhaar, aus lauterm Gold gewoben,
     Das Engelslächeln, das...

Die Zeit entfloh, wo in der Flammen Nagen
     Die Freud’ um mich den sanften Arm geschlungen;
     Sie ist entflohn, die ich beweint, besungen,
     Doch ließ sie mir die Schmerzen und die Klagen.

5 Der Heilgen Anblick muß ich nun entsagen,
     Doch fliehend...

Oft wandl’ ich einsam am verlaßnen Strande
     Mit düsterm Grübeln, trägen Schritt’s einher.
     Zum Fliehn bereit, werf’ ich den Blick umher,
     Ob eines Menschen Spur sich zeigt im Sande.

5 Nur wenn ich fern bin vom bewohnten Lande,
     Find’ ich noch...