• [110] Amynt und Doris.

    Amynt.
    Ich nenne dich, ohn es zu wissen,
    Im Traume glaub ich dich zu küssen,
    Abwesend seufzt mein Herz nach dir:
    Was um dich ist, zwingt mich zum Neide:
    5 Erblick ich dich, o...

  • [146] An Amor.

    Du kleiner Gott, belehre mich,
    Wie ich, wenn ich vom Lieb entbrenne,
    Dem Mädchen mich erklären könne:
    Red ich von Flammen, Pfeil und Stich,
    5 Von Wunden und vom Tode,
    Dieß ist ja aus der...

  • [120] An den Amor.

    Lieber Amor, leihe mir
    Einen doch von deinen Pfeilen,
    Ich will auch den Raub mit dir,
    Chloens Herz selbst mit dir theilen. – –

    5 Du willst nicht? Dich solls gereun,
    Ich wills deiner...

  • [154] An die Muse.

    Hier nimm die sanfte Leyer wieder,
    O Muse, die du mir geliehn:
    Nun sing ich weiter keine Lieder,
    Die von der Jugend Freuden glühn.

    5 Verzeih, wenn ich zu schwach gespielet...

  • [5] An die Muse.

    Scherzhafte Muse, meine Freude,
    Die in zufriedner Einsamkeit
    Mich oft, entfernt vom Stolz und Neide,
    Mehr, als ein lautes Glück erfreut:
    5 Laß dich in Auen, Büschen, Gründen,...

  • [80] An ein Veilchen.

    Mein Veilchen, laß die Schmeicheleyen
    Des jungen Zephyrs dich nicht reuen,
    Du unsrer Gärten erste Zier!
    Dich soll ein schöner Loos beglücken;
    5 Den schönsten Busen sollst du...

  • [96] An einen Bach im Winter.

    Du rauschest, sanfter Bach, auch nicht für Freuden mehr?
    Kein Blümchen spiegelt sich in dir:
    Vom Schnee bedeckt, vom Eise schwer,
    Gleichst du, ja gleichst du mir.

    5...

  • [145] Befehl an Zephyr.

    Du Zephyr, der das stille Sehnen
    Des Schäfers, Mädchen oft gesagt,
    Wenn er, zu blöde bey der Schönen,
    Nur Büschen seinen Kummer klagt.

    5 Findst du dem Schlummer überlassen...

  • [150] Cephalus und Aurore.

    Cantate aus dem Russeau.

    Die Lüfte deckte noch der dunkle Flor der Nacht,
    Die Welt erleuchtete nur der Diane Pracht,
    Als schon von Orients entfernten heißen Flüßen
    Aurore,...

  • [91] Chloe.

    Ja, Chloe, wenn du bey mir bist,
    Was auf der Welt nur reizend ist,
    Hab ich alsdenn gesehn:
    Allein umringet ohne dich,
    5 Der ganzen Erde Schönheit mich,
    So ist mir doch nichts schön.