Ob wir uns wiedersehn?
Ob ich der Zukunft noch Freuden entringe,
Oder ob einst nur Erinn'rung sie bringe,
Ob wir uns wiedersehn?
Wie wir uns wiedersehn?
Soll ich es fürchten mit ahnender Trauer,
Soll ich es hoffen mit freudigem Schauer,
Wie wir uns wiedersehn?
...
-
-
Sinkt ein Mensch zum letzten Schlummer nieder,
Wenn des Lebens Gluten ausgeflammt,
Scheidend giebt er dann der Erde wieder
Das gedankenvolle Haupt, die Glieder,
Alles, was der Erde nur entstammt.
Aus des Himmels Thor, dem morgenroten,
Schweben lichte Engel dann herab,
Weilen auf der Erde,... -
So gehst du denn vorüber
Zu der bestimmten Zeit;
Das Auge wird mir trüber
Und seh' doch sonst so weit
Du weißt nicht, daß zwei Augen
Dir geben treu Geleit -
Was könnt' es uns auch taugen,
Wär' dir bekannt mein Leid?
Mir wird das Auge trüber
Und seh' doch... -
Du fragst, warum dem Bunde
So Glück als Frieden fehlt?
Das ist, weil ihn kein Glaube
Und kein Vertrau'n beseelt.
Wann wirst auch du erkennen,
Was ich schon längst bedacht,
Es ist auch hier der Glaube
Allein, der selig macht. (S. 47)... -
Ich hab' meine Lust an dem frischen Grün,
An dem Flüstern und Rauschen der Blätter,
An der duftigen Blumen Sprossen und Blüh'n,
An der Lerche hellem Geschmetter.
Ich hab' meine Lust an der Sonne Glanz,
An der Sterne lichtem Gefunkel,
An der plaudernden Wellen flüchtigem Tanz
In des Waldes... -
Der eifrige starre Winter ist vergangen,
Es regt sich leicht der laue Frühlingswind,
Sein milder Hauch umfächelt meine Wangen,
Ich will den Langentbehrten froh empfangen
Und frage nicht: Woher, du Himmelskind?
Gewürz'ge süße Blumendüfte wehen
Mir hold entgegen in der Frühlingsluft,
... -
Wenn heimlich sich mit einem Mal
Die Liebe regt im Herzen dein
Mit bitt'rer Lust und süßer Qual -
Und glänzte Dir kein Hoffnungsschein,
Gesegnet bist du allemal,
Nur durch das eig'ne Herz allein.
Denn Lieb' ist nicht von dieser Welt,
Ist eine Blüte, gottgesandt,
Die von des... -
Nimmer bist du trüb' und einsam,
Wenn die Liebe nicht gebricht,
Denn das Schönste hat gemeinsam
Stets die Liebe mit dem Licht.
Allerquickend, ungehindert
Dringt durch Herz und Welt ihr Glanz,
Und doch bleibt sie unvermindert
Eines stets, und voll und ganz....