• Das Meer ist still, die Stürme schlafen,
    Der Himmel ist so sternenklar;
    Am Anker ruht im sichern Hafen
    Das Schiff geborgen vor Gefahr.

    So laß auch mich nach Kampf und Schmerzen
    An deiner Brust vor Anker gehn,
    Und blick' ich auf von deinem Herzen,
    Den Himmel dir im Auge sehn....

  •  
    Still wollt' ich meine Schmerzen tragen,
    Nicht ahnen solltest du mein Leid,
    Es sollten keine düstern Klagen
    Verscheuchen deine Heiterkeit.

    Der Lippe Thor hielt ich verschlossen,
    Den Schmerz bezwingen konnt' ich nicht,
    Er hat durch's Auge sich...

  •  
    Tritt mein Liebchen in den Garten,
    Werden alle Blumen laut;
    Grüßend neigen sich die Rosen:
    "Sei willkommen, Schwester-Braut!"

    Und Maaßliebchen streckt das Köpfchen
    Aus dem frischbethauten Gras:
    "Seine Liebe wollt' ich messen, -
    Treue...

  •  
    Und ob der holde Tag vergangen
    Mit seiner frühlingshellen Pracht,
    Der Blume wird es doch nicht bangen
    Vor trüber, sternenloser Nacht.

    Denn was von Strahlen sich ergossen,
    Das webt in ihr den schönsten Traum;
    Des Frühlingswonne ruht verschlossen...

  •  
    Von des Mooses weichem Pfühle
    Blick' ich träumend himmelan,
    Und es schifft die freie Seele
    Durch der Lüfte Ocean.

    Tiefe Ruhe, sel'ges Schweigen,
    Fernab liegt die laute Welt; -
    Nur der Liebe heil'ger Odem
    Weht durch's stille Himmelszelt...

  •  
    Was dir mit Zagen
    Erfüllt die Brust,
    Warum du klagen
    Und weinen mußt?

    Es wird von Schmerzen
    Die Brust bewegt,
    Wenn sich im Herzen
    Die Liebe regt.

    Laß ruhig fließen,
    Der Thränen Lauf,
    Die...

  •  
    Was hab' ich armes Kind gethan,
    Was sehen mich so spöttisch an
    Die Leute auf den Gassen?
    Und wenn er treulos mich verließ,
    Und wenn sein Schwur sich falsch erwies, -
    Ich hab' ihn nicht verlassen.

    Verzeih' es ihnen, lieber Gott,
    Sie wissen...

  •  
    Wenn dein Auge freundlich
    In das meine blickt,
    Fühlt sich meine Seele
    Allem Leid entrückt;

    Und es lacht das Leben
    Mich so freundlich an,
    Und des Himmels Pforten
    Sind mir aufgethan;

    Und mir ist, als zög' ich...

  •  
    Wer mag in diesen schönen Tagen
    Im dumpfen Zimmer sitzen bleiben?
    Drum sollst du auch, mein Herz, nicht klagen,
    Wenn dir die Liebste nicht will schreiben.

    Sie wandert durch die grünen Fluren
    Und freut sich mit geheimen Beben
    Der tausend abertausend...

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    Zu meinen Füßen liegt das Land
    Vom Sonnenschein erhellt,
    Und drüber weithin ausgespannt
    Das blaue Himmelszelt.

    Die Blicke schweifen fessellos
    In's weite Land hinein:
    O Gott, wie ist die Welt so groß
    Und wie das Herz so klein!...