Ach was soll der Mensch verlangen?
Ist es besser ruhig bleiben?
Klammernd fest sich anzuhangen?
Ist es besser sich zu treiben?
5 Soll er sich ein Häuschen bauen?
Soll er unter Zelten leben?
Soll er auf die Felsen trauen?
Selbst die festen...

     O liebliche Therese!
Warum seh’ ich so böse
Mit offnen Augen dich?
Die Augen fest verbunden,
5 Hast du mich gleich gefunden,
Und warum fingst du eben — mich?

     Du faßtest mich auf’s beste,
Und hieltest mich so feste,
Ich sank in...

Das Blümlein Wunderschön.
Lied des gefangenen Grafen.
Graf.
     Ich kenn ein Blümlein Wunderschön
Und trage darnach Verlangen,
Ich möcht es gerne zu suchen gehn,
Allein ich bin gefangen,
5 Die Schmerzen sind mir nicht gering,
Denn als ich...

     Edel sey der Mensch,
Hülfreich und gut!
Denn das allein
Unterscheidet ihn,
5 Von allen Wesen,
Die wir kennen.

     Heil den unbekannten
Höhern Wesen,
Die wir ahnden!
10 Sein Beyspiel lehr’ uns
Jene glauben.

     ...

Das Heilige und Heiligste.
Was ist heilig? das ists, was viele Seelen zusammen
     Bindet, bänd es auch nur leicht, wie die Binse den Kranz.
Was ist das Heiligste? das, was heut und ewig die Geister
     Tiefer und tiefer gefühlt, immer nur einiger macht.

[96] Das Schreyen

nach dem Italiänischen.

Jüngst schlich ich meinem Mädgen nach,
Und ohne Hindernüß
...

Eine flache Furche bedeckt den goldenen Samen,
     Eine tiefere deckt endlich dein ruhend Gebein.
Pflüge fröhlich und säe, hier keimet Nahrung dem Leben,
     Und die Hoffnung entfernt selbst von dem Grabe sich nicht.

     Laß mein Aug’ den Abschied sagen,
Den mein Mund nicht nehmen kann!
Schwer, wie schwer ist er zu tragen!
Und ich bin doch sonst ein Mann.

5      Traurig wird in dieser Stunde
Selbst der Liebe süßtes Pfand,
Kalt der Kuß von deinem Munde,
Matt...

Der Besuch.

     Meine Liebste wollt ich heut beschleichen,
Aber ihre Thüre war verschlossen.
Hab ich doch den Schlüssel in der Tasche!
Oeffn’ ich leise die geliebte Thüre!

5      Auf dem Saale fand ich nicht das Mädchen,
Fand das Mädchen nicht in...

Der Biedermann.
Wer ist der edlere Mann in jedem Stande? der immer,
     Welchen Vortheil er hat, stets sich zum Gleichgewicht neigt.