Die blauen Frühlingsaugen
Schau’n aus dem Gras hervor;
Das sind die lieben Veilchen,
Die ich zum Strauß erkor.

5      Ich pflücke sie und denke,
Und die Gedanken all,
Die mir im Herzen seufzen,
Singt laut die Nachtigall.

     Ja, was...

     Die blauen Veilchen der Aeugelein,
Die rothen Rosen der Wängelein,
Die weißen Lilien der Händchen klein,
Die blühen und blühen noch immerfort,
5 Und nur das Herzchen ist verdorrt.

     Es blasen die blauen Husaren,
Und reiten zum Thor hinaus;
Da komm’ ich, Geliebte, und bringe
Dir einen Rosenstrauß.

5      Das war eine wilde Wirthschaft,
Viel Volk und Kriegesplag’!
Sogar in deinem Herzchen
Viel Einquartierung lag.

     Mit deinen blauen Augen
Siehst du mich lieblich an,
Da wird mir so träumend zu Sinne,
Daß ich nicht sprechen kann.

5      An deine blauen Augen
Gedenk’ ich allerwärts; –
Ein Meer von blauen Gedanken
Ergießt sich über mein Herz.