•   In einer Krankheit 1778.

    Geliebte! Lebe wohl, ich scheide;
    Dein armer Gatte flieht von dir.
    Du warst mein Glück, warst meine Freude;
    Ja, Lebenswonne warst du...

  • Fliesst hin, ihr meine Tage,
    Gleich diesem stillen Bache
    Zum grenzenlosen Meere
    Der frohen Ewigkeiten!
    Lasst diesen müden Körper,
    Lasst der Verwesung Glieder
    Zum Seyn hinüber schlummern!
    Was zögert ihr? - Eilt Stunden!
    Schon seh' ich Edens Fluren,
    Schon rührt mein Ohr das Jauchzen...

  • So falte deine Hände in meine Hände ein
    Und hauche deine Seele in meine Seele hinein;
    Ich will auf meinen Knien dir stille ruh'n zu Füßen,
    Will lauschen, wie die Herzen aus ihren Tiefen grüßen.

    Die Blumen sind nun schlafen, die Sternlein aufgewacht,
    Der Mond spricht seinen Segen zu uns'rer Liebesnacht.
    ...

  •  
    Wohl sind mir glühende Rosen erblüht,
    Tiefdunkele Augen und lockiges Haar
    Umfingen, umstrickten mein träumend Gemüth
    Und nahmen die Sinne mir ganz und gar.
    Es wogte, es hob sich die sehnende Brust;
    Es ward ihr die wilde bezaubernde Lust: -
    - - - - Du bist meine...

  • Anakreon, Ode I.

    Will ich die Atriden singen,
    Und dem Cadmus Lieder bringen,
    Tönet meiner Lyra Gold
    Stets nur in der Liebe Sold.

    Saiten tauscht ich jüngst und Leier,
    Daß zu des Herakles Feier...

  • Meine Gedanken können stille knien
    am Abgrund vor deinem Schweigen.
    Nur wirf nicht Worte drüber hin.
    Sie reichen nicht von Rand zu Rand und zeigen
    mir nur noch mehr, daß ich dir ferne bin. (S. 61)
    _____
    ...

  • (Kompon. von Karl Reinecke, Op. 81, Nr. 8)

    Es war dort unter dem Lindenbaum,
    Da träumt' ich seligen Frühlingstraum.
    Sie hielt den Becher in weißer Hand,
    Ich aber jauchzte ins helle Land:
    "Dein Wohl, du...