• [124] Heinrich Heine.

    Und wirft man mein Bild aus dem Lorbeerhain,
    Ich selber zieh’ nicht von dannen –
    Sie können den toten Marmelstein,
    Doch den lebenden Geist nicht bannen. –

    ...
  • [58]       Herbst.

    Graue Nebelschwaden wallen
    In den Tälern, um die Höhen.
    Bleich und bleicher scheint die Sonne,
    Ohne Licht und ohne Wärme. –

    5 Öde Felder, kahle Fluren,
    Wo in...

  • [160] Herbstklage.

    Ja, der Schnitter geht
    Schon durch Wald und Flur,
    Wo ein Blatt verweht,
    Seh’ ich seine Spur. –

    5 Wo die Blume stirbt
    Still am Wegesrand,
    Wo das...

  • [145] Herbstmorgen.

    Leise tropft es von den Bäumen,
    Trän’ auf Träne niederfällt,
    Ist es schon das bange Träumen
    Von dem Sterben einer Welt? –
    5 Lauert schon der Tod im Schatten,...

  • [159] Herbstschöne.

    Nun sind im Jahresreigen
    Verstummt die hellen Geigen
    Mit ihrem Lustgetön.
    Die glühen Sommerfarben
    5 Sie welkten schon und starben,
    Und dennoch ist...

  • [128] Herzensfrühling.

    Auch das Herz hat seinen Frühling,
    Wo’s sich drinnen lustig reget,
    Wie das Kind am Mutterbusen
    Arm und Händchen froh beweget. –

    5 Auch das Herz,...

  • [131] Himmel und Hölle.

    Himmelslust und Höllenschrecken,
    Sind erst diese überstanden,
    Wird der Mensch mit vollen Segeln
    In der Freiheit Hafen landen.

    5 Denn nur diese...

  • [153] Hinab.

    Hochherzig nenn’ ich jeden Mann,
    Der frei von eig’nen Händen sinket
    Und ohne Furcht vor’m Todesbann
    Den dunklen Lethetropfen trinket. –

    5 Heil ihm, der also frei und kühn...

  • [19] Hochflut.

    Kennt ihr die Ruhr, die wilde Ruhr? –
    Nicht wie sie gleitet durch die Flur
    Im Maienglanz als holde Fei –
    Nein, sah’t ihr sie in Raserei,
    5 Gepeitschet von des Sturmes...

  • [138] Holzhackers Werbung.

    Wie oft unter deinem Fenster
    Hab’ durchweint ich die ganze Nacht,
    Indes du im Daunenbett träumtest
    Von deiner Geschmeide Pracht. –
    [...