Meine Sehnsucht hat so weiche Schwingen,
Daß sie nur für Zephyrwellen taugen,
Hat so märchen-märchentiefe Augen,
Daß sie bis zum letzten Himmel dringen.

Meine Sehnsucht kommt an Frühlingstagen,
Wie ein Hauch die...

Poet: Hugo Salus

Wir sitzen am Tisch beim Lampenschein
Und sehn in dasselbe Buch hinein;
Und Wange an Wange und Hand in Hand,
Eine stille Zärtlichkeit uns umspannt,
Ich fühle ruhig dein Herzchen pochen:
Eine Stunde schon hat keines gesprochen,...

Poet: Hugo Salus

In die helle Sommerfrische,
In das grünumrankte Haus
Folgt dir dieser träumerische,
Sehnsuchtsschwere Rosenstrauß.

O, ich weiß, aus Rosenfluten
Hebt sich euer Tuskulum,
Wie ein Haus aus Flammengluten:...

Poet: Hugo Salus

Auf dem Wege nach Rom unter Pinien fand ich ein Mädchen -
Oder war es ein Weib? - eng einen Säugling im Arm.
Lieblich war sie und voll; unter herrlichen römischen Flechten
Formt sich zum reinsten Oval blühend ihr schönes Gesicht;
Unter...

Poet: Hugo Salus

Noch ist mir nicht das eine Lied gelungen,
Das ich dir weihen dürfte, dir allein!
Es müßte sprechen, wie mit Engelszungen,
Und müßte doch voll irdischer Sehnsucht sein.

Es müßte sein wie blaue Frühlingstage,
So...

Poet: Hugo Salus

Frühling ist ein buntgestalter,
Farbentrunkner Riesenfalter,
Schaukelt bunt im Sonnenstrahl
Gaukelnd über Berg und Tal,
Regt die siebenfarbigen Schwingen,
Leuchten in die Welt zu bringen.

Seine Farben...

Poet: Hugo Salus

Und bist du tausend Meilen fern,
So weiß ich, du geliebte Frau,
Ob deine Seele Sonne hat,
Ob deine Seele dunkel ist.
Ich bin wie der blinde König.

Er liebte das Harfenspiel so heiß,
Und seine Augen waren...

Poet: Hugo Salus

Gott, mag mir der Himmel nur immer vergönnen,
Nach wem mich zu sehnen, wen lieben zu können,
Die Lider recht innerlich einzudrücken,
Um hell meiner Sehnsucht Gefäß zu erblicken,
Und mag mir geben, den Seufzern und Küssen
Ein hold...

Poet: Hugo Salus

Ich hätte doch heut in der Nacht,
Aus dem Traume erwacht,
Das kleine Liedchen aufschreiben sollen!
Die Nacht war selber wie ein Gedicht,
Sie sah mir so innig ins Angesicht,
Daß über die Lider die Tränen mir quollen.
...

Poet: Hugo Salus

In einem Hefte längst vergess'ner Lieder
Fand Anselm Poitou ein klein Gedicht;
- Einst schrieb er's hin, da glühte sein Gesicht -
Es hieß: Auf einen Dolch. Kaum kannt' er's wieder:

"Nun ist's genug der Blumen und der Lieder!...

Poet: Hugo Salus