August Wilhelm von Schlegel

  •  
    Die Jugend flieht, die Hoffnung ist zerronnen,
    Des Lebens Blüthen fallen welkend ab,
    Und unerreichbar fern sind meine Wonnen,
    Und stumm und einsam bin ich wie ein Grab.
    Im ganzen...

  •  
    I.
    Die Grazien besprachen mit einander
    Sich von der Menschenbildung Zügen einst,
    Wie die Natur in ihrer holden Zierde
    Die Seele ausgesprochen, und wie jedem
    Belohnende...

  •  
    Des Freundes Zunge sprach zu der Geliebten Lippen:
    Was ist's, das, mich zu bannen, euch bewegt?
    Laßt mich nur Einmal euren Nektar nippen!
    Ich bin ein Pfeil der keine Wunde schlägt....

  • Der Vogel Zeus, der Träger mächt'ger Blitze,
    Als ihn sein Fürst zum Raub auf Ida sandte,
    Hielt er den Knaben, der sich zagend wandte,
    Behutsam, daß ihn nicht die Klaue ritze.

    Doch über Reiz und Anmuth rollt' in Hitze
    Sein...

  •  
    Der Frühlingssonne holdes Lächeln
    Ist meiner Hoffnung Morgenroth;
    Mir flüstert in des Westes Fächeln
    Der Freude leises Aufgebot.
    Ich komm', und über Thal und Hügel,
    O...

  •   Idylle

    Der Abend senkt sich kühlend auf die Fluren,
    Des Tags Getümmel schwindet in die Ferne,...

  • [Der Geliebten]

    Bange nicht der Thränen willen,
    Die in Strömen mir entquillen,
    Die ich nicht zu hemmen weiß.
    Nächtlich um...

  •  
    Liebe denkt in süßen Tönen,
    Denn Gedanken stehn zu fern;
    Nur in Tönen mag sie gern
    Alles, was sie will, verschönen.
    Tieck

    ...

  •   Variationen

    I.
    Wie vergeßlich war die Schöne,
    Als sie 'unvergeßlich' sprach!
    ...

  •  
    Wie reiche Schöne ward euch schönen Armen!
    Nur müßt ihr euch mit anmuthsvollem Regen
    Nicht bloß zur Rede, selbst beredt, bewegen:
    Die Arme sind gemacht, um zu umarmen.

    ...