25.

Ach, kein flüchtiges Wort, kein traulicher Blick der Geliebten
Ist mir um ewiges Glück feil und um ewigen Ruhm.
Glück, was ist es? Ein lockendes Spiel mit betrügenden Göttern;
Wenn du gewannst, so macht ärmer dich oft der Gewinn.
Ruhm? Ein unendlicher Kampf mit der Welt und dem eigenen Herzen;
Flucht dir jene, so lohnt selten das andere dich.
Nur in den Armen der Liebe zu ruhn, nicht sorgend um Zukunft,
Auf dem Gefilde des Jetzt pflückend die Blüthe der Lust,
Nährend im Herzen das reizende Bild der entschwundenen Freude,
Todt für die Pfeile der Qual, die dir Erinnerung schickt,
Das nur hebt zu den Göttern dich auf; dem friedlichen Eiland
Gleicht dein Leben, umrauscht rings von dem stürmischen Meer.

_____

Collection: 
1841

More from Poet

12.

Laulich schlüpfte der West durch des Harzwalds schauriges Dunkel,
Ueber den felsigen Höhn spielte das Abendgewölk,
Sehnsucht rieselt' im Quell, und im Berghain rieselte Sehnsucht,
Sehnsucht wiegte sich her auf dem entfernten Geläut,
...

11.

Liebchen, o komm zum ländlichen Fest, das ich heute bereitet,
Wahrlich, im fröhlichen Kreis fehlte die Grazie sonst!
Sieh, zur arkadischen Flur ward rings der verödete Harzwald,
Hoch am schroffen Gebirg winket der Tempel der Lust.
...

10.

Bringst du vielleicht, was jetzt du mir sangst in traulicher Stille,
Einst in die Hände des Volks, zu der Gebildeten Ohr,
O dann tilge den Namen hinweg der Geliebten und jedes
Deutende Wort, denn hart richtet der kalte Verstand!
Also...

9.

Liebchen, wie leben wir doch so wundersam? Sind wir denn wirklich
Eins in das Andre verliebt, oder betrügt uns der Schein?
Traulich sitzen wir oft, und es scherzt muthwillig der Leichtsinn
Ueber das tiefe Gefühl, über ein schwärmendes Paar;
...

8.

Amor, himmelgeborener, komm, nicht jener, der sinnlos
In's wildwogende Meer frevelnder Lüste sich senkt,
Nicht du verderblicher Gott, der tief in die Herzen den Pfeil uns
Schleudert und hoffnungslos ewige Gluthen erweckt:
Nein, du reizendes...