An die Liebste

Klar wie der Himmel
Ist Deine Seele,
Rein wie der Aether
Ist Dein Gemüth!

Reich wie die Erde
Ist meine Liebe,
Tausendgestaltig
Tritt sie ans Licht.

Töne und Bilder,
Innere Welten
Schafft Dir Dein Dichter,
Liebchen, zum Schmuck.

Blickt er ins Herz Dir,
Holt er die Schätze
Alle vervielfacht
Wieder herauf.

Laß mich versinken
In Deiner Augen,
In Deiner Wunder
Lieblichen Welt.

Wie Erd' und Himmel
Düfte vereinen,
Eint Lieb' und Schönheit
Leben in uns! (S. 144)

Collection: 
1839

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Ich bat das Leben um ein freundlich Wort,
Das Kunde mir von dem Geliebten brächte!
Die Tage rollen unaufhaltsam fort -
Nun wend' ich flehend mich zu euch, Ihr Nächte!

Bringt, da der Sonne Glanz nichts mehr erhellt
Was meinem Herzen innig lieb gewesen,
Im...

Ich habe gelebt! ich habe geliebt!
Ich habe mich innig gefreut und betrübt,
Mir manchen Kranz keck auf die Stirne gedrückt
Und der Lebensblüthen gar viele gepflückt -
Und am Ende erwacht' ich - wie Alle erwachen!

Und es war Sturm, und es war Nacht!
Und die...

Ich sang diese Worte in Stries,
zu einer volksliederähnlichen Melodie,
mit großer Sehnsucht Weimars gedenkend;
später machte Gerstenbergk ein Lied daraus,
und Kniewel komponierte es, es steht in der "Gabriele"
Ich muß noch einmal vor Dir stehn,
Noch einmal...

Ich sah ein Bild auf klarem Meeresspiegel,
Der Himmel schien dort unten still zu ruhn,
Der müden Hand entsank des Lebens Zügel -
Dort strahlten Glück und alle Sterne nun.

Mir ward so bang, von Allem abzuscheiden,
Was sonst mich hielt in früher schöner Zeit -
...

Abschiedslied, als ich am Morgen meiner Rückkehr
erfuhr, er sei schon fort
Aus dem Saamen keimt der Blume
Freudig helle Farbenlust!
Stolz im schönen Eigenthume
Jedes Reizes Dir bewußt;
Freuen Dich die zarten Düfte,
Freuet Dich der Farben Pracht -
...