Wie eine Blume der Sturm hat Kummer das Herz mir entblättert,

Wie eine Blume der Sturm hat Kummer das Herz mir entblättert,
Und das zerrißne Gefühl flattert nun irrend umher.

Ist's doch noch lange nicht Herbst, wohin ihr verwehenden Blüthen?
Fruchtlos verödender Stamm, wurzelst umsonst du so fest?

Räthselhaft-leidiger Gram! Suchst du den Lenz oder Winter;
Liebesglück, tödtende Ruh, beide vermissend zugleich?

Lehrt dich nicht rings die Natur den Kreislauf der Zeiten erkennen,
Daß du, zu frühe erstarrt, träumend des Frühlings gedenkst? (S. 138)
anno 1831

Collection: 
1839

More from Poet

Ich bat das Leben um ein freundlich Wort,
Das Kunde mir von dem Geliebten brächte!
Die Tage rollen unaufhaltsam fort -
Nun wend' ich flehend mich zu euch, Ihr Nächte!

Bringt, da der Sonne Glanz nichts mehr erhellt
Was meinem Herzen innig lieb gewesen,
Im...

Ich habe gelebt! ich habe geliebt!
Ich habe mich innig gefreut und betrübt,
Mir manchen Kranz keck auf die Stirne gedrückt
Und der Lebensblüthen gar viele gepflückt -
Und am Ende erwacht' ich - wie Alle erwachen!

Und es war Sturm, und es war Nacht!
Und die...

Ich sang diese Worte in Stries,
zu einer volksliederähnlichen Melodie,
mit großer Sehnsucht Weimars gedenkend;
später machte Gerstenbergk ein Lied daraus,
und Kniewel komponierte es, es steht in der "Gabriele"
Ich muß noch einmal vor Dir stehn,
Noch einmal...

Ich sah ein Bild auf klarem Meeresspiegel,
Der Himmel schien dort unten still zu ruhn,
Der müden Hand entsank des Lebens Zügel -
Dort strahlten Glück und alle Sterne nun.

Mir ward so bang, von Allem abzuscheiden,
Was sonst mich hielt in früher schöner Zeit -
...

Abschiedslied, als ich am Morgen meiner Rückkehr
erfuhr, er sei schon fort
Aus dem Saamen keimt der Blume
Freudig helle Farbenlust!
Stolz im schönen Eigenthume
Jedes Reizes Dir bewußt;
Freuen Dich die zarten Düfte,
Freuet Dich der Farben Pracht -
...