40.
Wenn ich in glühender Nacht
Selig geweint und gelacht,
Lieb ich den Morgen so sehr,
Dem ich entgegengewacht.
Über die Himmel so sacht
Streckt er die Fühler mir her,
Leuchtet mir kühn ins Gesicht /
Sucht wohl, und findet doch nicht,
Lider, die müde und schwer.
Und wie er flimmert und sticht
Und mich beschüttet mit Licht,
Hält mich das Lager nicht mehr;
Spring ich empor aus der Glut,
Gebe dem Tag mich in Hut,
Schreite so heiter einher!
Der mir zur Seite geruht,
Liebster, nun schlummere gut,
Siehe, ich liebe dich sehr!
Der du in seliger Nacht,
Himmel mit mir durchwacht,
Träume zu neuer Begehr;
Denn nach verschwendeter Pracht
Bettet der Tag sich in Nacht,
Flutet wie stürmendes Meer
Neues Entzücken daher . . .
40.
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