Anna Karbe

  • O Sonnenschein, mein Herz ist wach
    Für Deine goldne Wonne,
    Du ziehst mich Deinen Strahlen nach,
    Du klare Frühlingssonne!

    Du machst mein Herz so weit und weich,
    Und doch so schwer zu tragen.
    Du hebst mich...

  • Die Liebe ist kein leichtes Gut,
    Sie ist ein tiefes, schweres Glück:
    Sie fordert Kraft und Gluth und Muth
    Und einen freien klaren Blick.

    Die Liebe ist kein süßer Traum,
    Sie fordert frisch ein waches Herz;...

  • Der Lenz war erschienen
    So froh und so frei;
    Da kamen im Grünen
    Die Blumen herbei.

    Da blühten die Rosen
    Mit Veilchen zugleich
    Aus duftenden Moosen,
    Aus blühendem Zweig.
    ...

  • Nein, Schwälbchen, nein, ich fange Dich,
    Nicht eher will ich ruhn;
    Denn niemand auf der Welt als ich,
    Hat was mit Dir zu thun.

    Du hast an Liebchens Fenster Dir
    Dein Nestchen aufgebaut.
    Nun kleine Schwalbe...

  • Was mögen wohl die Vögelein
    Heut Morgen gar so fröhlich sein?
    Sie singen laut, sie singen leise
    So wunderbare Frühlingsweise.

    Sie schmettern hell, wie nie zuvor
    Ihr Morgenlied zu Gott empor,
    Als sollte...

  • Der Frühlingswind spricht:
    Schneeglöckchen schläfst Du noch?
    Schneeglöckchen höre doch!
    Ueber die Berge bin ich gekommen,
    Da hab ich ein süßes Klingen vernommen.
    Dort in der Ferne, dort in der Weite,
    Hat schon...

  • Vergißmeinnicht, du siehst mich an,
    Als hätte ich dir weh gethan;
    Du blickst aus deinem Perlentau
    So träumerisch und himmelblau, -
    Doch was die leise Thräne spricht,
    O sag' es mir, Vergißmeinnicht!

    "Ich...

  • "Wie sich die schwarzen Wolken thürmen!
    Die Möve flattert scheu umher;
    Die dumpfe Ruh' vor wilden Stürmen
    Liegt auf dem weiten, stillen Meer.
    Die Wolken steigen hoch und höher,
    Es schwillt mein Herz, es wankt mein Fuß,...

  • Laß Deine Hand mich fest erfassen,
    Dann wie Du willst, ich folge Dir.
    Nur mußt Du Deine Hand mir lassen
    Und Deinen Segen über mir,
    Und Deine Augen, die mich leiten,
    Nur wie Du willst, nicht wie ich will,
    Und Deine...

  • Herr, wie Du willst, daß ich es trage,
    So trage ich's in Deinem Arm.
    Du aber hältst mich alle Tage
    In allem Elend weich und warm.
    Und kommt der Tag, da Du gefunden,
    Mein Leben und mein Leid sei aus,
    So trägst Du mich...