Daniel von Czepko

  • Mein Feuer kömmt aus dir,
    Und bist Eyß gegen mir:
    Von dir sind meine Plagen,
    Und du hast nie geschlagen:
    Mein Treu seyn lehrst du mich,
    Und stellst nicht recht treu dich.
    Von dir sind meine Schmertzen
    Und...

  • Ach Mägdlein, deine Zier
    Sieht wie ein Blümlein für,
    Das zart und neu gebohren:
    Und sich so bald verlohren,
    So bald ein kühler Wind
    Zu wittern sich beginnt:
    Durch stille seyn und schweigen
    Bekleibt und...

  • Kein Gastgebot, kein Spiel,
    Kein Tantzen und kein Wincken,
    Kein Nahmen und kein Trincken,
    Nach der Buchstaben Ziel.
    Kein Krantz, kein Gruß, kein Brief,
    Auch sonst kein Fund noch Grief
    Kan bey den Liebes Sachen...

  • Hätten Angel Würme nicht,
    Kein Fisch würde darnach schnappen:
    Wenn der Falle Speck gebricht,
    Hört man keine Maüse tappen:
    Wenn nicht Beern an Sprenckeln seyn,
    Kan man keine Vogel kriegen:
    Wenn nicht Gänß an Eysen...

  • Durch fliehn entflieh ich nicht,
    Wann ich durch Wind und Wellen
    Gleich meinen Lauff wil stellen,
    Folgt doch das schöne Licht:
    Durch Berge, Thal und Wald
    Seh ich stets vor mir stehen,
    Seh ich stets vor mir gehen...

  • Der es nicht sieht, ist blind.
    Ihr Kram ist nichts, als Rauch,
    Ein täglicher Gebrauch:
    Sie schenckt uns Rauch vor Wein,
    Rauch muß ihr Essen seyn:
    Was sie verspricht vor Lohn,
    Geht, wie ein Rauch davon.
    ...

  • Nihm sie zun Augen ein, laß sie am Hertzen stehn,
    Wann du vertreulich bist, ist es mit dir gethan,
    Der liebet, welcher sich beliebet machen kan.
    Drumb liebe sie nur so, wie etwa diesen Reim,
    Wilt du der deine seyn, nihm sie nicht mit dir heim...

  • Kriegest du gleich den Korb, verbleibst du unbetrübt.
    Doch komm ihr selbst zuvor: Bring einen andern hin,
    Weil du nicht Mittel hast ihr Hoffen zu vollziehn.
    Die Ketten sind nur Stroh, die dich gebunden an,
    Sie gehen bald entzwey, verlaß du...

  • Und der Verstellung Schein nihm um dich, wo du bist;
    Wird dir ie was vergunt, ein ander ist wie du;
    Drumb must du leichte seyn und fertig immer zu.
    Treu und Beständig seyn ist hie Betrügerey;
    Und dis Geschlechte kommt am nechsten diesem bey...

  • Da Mast und Seegel hin nach Lust und Kurtzweil drehn:
    Geh ihnen fleissig nach, sie sind zum ersten scheu,
    Die Mägdlein fänget nichts als vorgegebne Treu.
    Wo aber kein Genus bey deinem Lieben ist
    Hast du vor Honig Gall und Gifft vor Heil erkiest...