Albert Möser

  • 9.

    9.
    Blitz der Liebe
    Sie sitzen jahrlang zimperlich am Theetisch,
    Und mählich wird ein matt Gefühl geboren,
    Ein zücht'ger Kuß - es wird...

  • 8.

    8.
    Liebesahnung
    Gar lieblich ist's, o wohl! und süße Pflicht,
    Erprobten Bund unwandelbar zu pflegen,
    Erkornem hold treufesten Sinn zu...

  • 7.

    7.
    Das ist des Frühlings Gruß, der wunderholde,
    Sanft kost der Wind mit Fluthen, spiegelglatten,
    Die Welt wird hell, es grünen neu die Matten,
    Es sproßt am Strauch die junge Blüthendolde.

    Zu Wolken auf, umsäumt vom...

  • 6.

    6.
    Der Liebe Werth schätzt nur, wer viel gelitten,
    Wem neues Leid schuf jegliches Erwachen,
    Wer stets durch Nacht und Sturm den Lebensnachen
    Gezwängt und doch sich Frieden nie erstritten.

    Wer stets durchs Leben ging...

  • 5.

    5.
    Ich kann jedwedes Ungemach ertragen,
    Gerüstet bin ich wider Schicksalstücken,
    Nie wird ein Leid mich ganz zu Boden drücken,
    Im tiefsten Kern mich treffen nie und schlagen.

    Nur Eines zähl' ich zu den höchsten...

  • 4.

    4.
    Verwittert steht und kahl und morsch und grau
    Die Memnonssäule fern am Wüstenrande,
    Doch goldne Klänge schickt sie durch die Lande,
    Hebt sich der Sonnenball in's Aetherblau.

    Der Wundersäule gleicht mein Herz genau...

  • Mein armes Herz, ich höre bang dich klagen,
    Daß Lieb' und Glück dem Zeitenflug erliegen;
    Doch glaub: der Schönheit Born kann nicht versiegen,
    Und Holdes blüht auch in der Zukunft Tagen.

    Glanzvoll wird manch ein Frauenbild noch...

  • 1.
    Dich schuf Natur und brach die Form in Stücke,
    Um weiße Schultern spielen goldne Lichter,
    Vor dir beugt trunknen Muths sein Knie der Dichter,
    Kein andres Glück gleicht deines Anblicks Glücke.

    Auf das dein Bild...

  • Es kniet der Schwarm in Tempeln und bittet um
    Gedeihlich-langes Leben und Wohlergehn,
    Um täglich Brot und Sättigung und
    Gnade des Himmels in Fährlichkeiten.

    Ich aber flehe: Gebet, o Götter, mir
    Schönheit der Seele,...

  • 1.
    Im tiefsten Seelenschreine
    Will ich dein Bildniß hegen,
    Dort will ich's im Vereine
    Zu allem Heil'gen legen;
    Du gingst mir lang zur Seite,
    Mein Herz ward gut und stille,
    Nun führt dich in die Weite...